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LR Mussner und Gnecchi im Tunnel Castelfeder: „Alles Notwendige für Sicherheit tun“

LPA - Im fast zur Hälfte aufgefahrenen Tunnel für die Umfahrung von Auer unter dem Castelfederberg haben sich Arbeitslandesrätin Luisa Gnecchi und Bautenlandesrat Florian Mussner heute, 20. März, ein Bild von der Arbeitssicherheit auf der Baustelle gemacht. Beide Landesräte unterstrichen, dass alles Notwendige zu unternehmen sei, um Unfälle auf der Baustelle zu vermeiden. Gerade bei der letzten Sprengung im Tunnel „Castelfeder“ kam es zu einem großen unvorhergesehenen Gesteinsabbruch. Die Abbruchstelle wird derzeit überwacht.

Rund 51,3 Millionen Euro wird der Bau der Umfahrung von Auer voraussichtlich kosten. Bauarbeiten seien gerade auch deshalb teuer, weil immer auch umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen getroffen werden müssten, sagte Arbeitslandesrätin Gnecchi. „Aber es lohnt sich in vorbeugende Sicherheitsmaßnahmen zu investieren, denn auch nur ein größerer Arbeitsunfall zieht enorme Kosten nach sich“, unterstrich die Landesrätin. Auch Bautenlandesrat Mussner betonte, wie wichtig es sei, Menschenleben zu schützen und verwies auf die schwierigen Bedingungen unter denen die Arbeiter in den Tunnels tätig sind. Auf den derzeit mehr als 100 Baustellen des Landes habe es letzthin keine nennenswerten Unfälle gegeben, darüber sei er glücklich, sagte Mussner. Dennoch müsse weiterhin alles Notwendige für die Sicherheit auf den Baustellen getan werden, hoben Mussner und Gnecchi hervor.

Wie Arbeitssicherheit auf der Baustelle auszusehen hat, wurde anhand der Arbeitsschritte für den Bau des Tunnels „Castlfeder“ erläutert. Der Tunnel wird mit dem Einsatz von Sprengstoff vorgetrieben. Dazu müssen Sprenglöcher in die Felswand gebohrt werden, was besonders gefährlich ist. Diese Arbeiten werden von zwei Arbeitern aus Sicherheitsgründen in der Kabine des „Jumbo“ vorgenommen. Wegen eventuellen Felsstürzen ist auch das Laden der Sprenglöcher mit Gefahren verbunden. Im Tunnel „Castelfeder“ laden die Arbeiter die Sprenglöcher auf der Hebebühne oder auf Anlegeleitern. Beim Laden wird die elektrische Anlage getrennt, kurzgeschlossen und geerdet und zwar in 300 Meter Entfernung von der Ortsbrust. Als Schutz wird die Ortsbrust mit Spritzbeton verstärkt. Eine wichtige Vorschrift im Tunnel beinhaltet, dass sich Arbeiten nicht überschneiden dürfen. Arbeiter dürfen also nicht gleichzeitig bohren und laden. Während der Sprengung muss die nahe gelegene Straße für den Verkehr gesperrt werden. Die Tunnelarbeiter müssen 15 Minuten warten bis sich die Sprengschwaden verzogen haben und dürfen erst dann wieder den Tunnel betreten. „Alle Arbeiter aber auch alle anderen Personen im Tunnel müssen eigens vorgesehene sichtbare Kleidung tragen und bei den Arbeiten müssen bestimmte Sicherheitsabstände eingehalten werden“, erklärte Sicherheits- und koordineirungsplaner Walter Weis. Für Notfälle gibt es einen eigenen Sicherheitsplan, der in die verschiedenen Sicherheitspläne der Bauunternehmen integriert wird. Gemeinsam mit den Bauunternehmen gibt es eigene Sitzungen, Baustellenbesuche und Messungen sowie Absprachen mit der Feuerwehr die allesamt der Sicherheit auf der Baustelle dienen. Beim Tunnelportal stehen 5000 Liter Löschwasser für eventuelle Brandfälle bereit. Außerdem gibt es ein Evakuierungsfahrzeug am Tunneleingang in dem immer der Schlüssel im Zündschloss steckt. Zudem sind alle Fahrzeuge bzw. Maschinen im Tunnel mit Feuerlöschern ausgestattet.

Bei Tunnelvortrieb wird auch die Gesteinbeschaffenheit ständig im Auge behalten. Gerde beim letzten Sprengvortrieb des inzwischen etwa zur Hälfte aufgefahrenen 982 Meter langen Tunnels ist eine große Menge Gestein aus der oberen Tunnelwand abgebrochen. Dort sieht man nun etwa 18 Meter in die Höhe. Wie Sicherheitsplaner Weis erklärte, werde der ausgebrochene Abschnitt, den sich die Landesräte aus der Nähe angeschaut haben, mit Beton ausgefüllt. Danach werde man den Tunnelvortrieb vorsichtig fortsetzen. Vorerst sind Messungen im Gange und die Abbruchstelle wird beobachtet.

Das erste Baulos für die Umfahrung von Auer sieht den Bau des 982 Meter langen Tunnels unter dem Castelfederberg und den 145 Meter langen Tunnel "Montan" sowie ein Rondell zwischen den Tunnels zur Anbindung ans Fleimstal und das Dorf Auer vor. Das zweite Baulos beinhaltet den Bau des 1,062 Kilometer langen Tunnels „St. Daniel“, der an das Rondell zur Anbindung an Auer mit zwei Ebenen anschließt. Somit wird die gesamte Umfahrung rund 2,9 Kilometer lang. Ziel ist es, die Ortschaft Auer vom Durchzugsverkehr zu befreien und so die Lebensqualität der Bürger zu verbessern. Bis 2010 soll die Umfahrung fertig gebaut sein.

SAN

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