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Umweltagenturdirektor Minach: "Verbrennungsofen und Nanopartikel irrelevant für Bozner Luftqualität"
LPA - Die Landesumweltagentur führt derzeit in Südtirol umfangreiche Messungen der Staubkonzentrationen in der Luft durch. Gemessen werden nicht nur die Feinstäube sondern auch die ultrafeinen Teilchen in der Luft, nämlich die so genannten Nanopartikel. „Eines steht jedoch jetzt schon fest, die Auswirkung der gefundenen Nanopartikel auf die Südtiroler Luftqualität ist gering“, unterstreicht Umweltagenturdirektor Luigi Minach. Auch der Müllverbrennungsofen beeinträchtigt die Luftqualität laut Minach nicht. Die Ergebnisse der laufenden Studien werden in Kürze vorgestellt.
„Die Landesumweltagentur hält ihr Versprechen und hat die Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe, die Dioxine und die Stäube im Allgemeinen in Südtirol gemessen“, sagt Umweltagenturdirektor Minach. Seit zwei Jahren gibt es fixe Messstellen für den inhalierbaren Feinstaub (PM 10) und auch der lungengängige Feinstaub (PM 2,5) wird gemessen.Nun werden auch die allerfeinsten Luftteilchen genauer unter die Lupe genommen und zwar die Nanopartikel. Dies sind Partikel mit einem Durchmesser von weniger als 100 Nanometer, die übrigens als die gefährlichsten gelten, weil sie die Zellmembran überwinden und direkt in den menschlichen Körper gelangen können. Obwohl die Messungen noch laufen kann die Umweltagentur bereits jetzt Entwarnung geben. Die Nanopartikel seien, was Südtirol anbelangt, hinsichtlich der Luftqualität irrelevant, heißt es aus dem Umweltressort.
Parallel zu den allgemeinen Luftmessungen überprüft die Umweltagentur auch in regelmäßigen Abständen die Ausstöße der Industriebetriebe. Diese Kontrollen werden in den Wintermonaten noch verschärft. Bereits 2006 wurden außerdem die Emissionen des Abfallverbrennungsofens in Bozen auf ihre Auswirkungen auf die Luftqualität hin überprüft. Auch hier seinen die Auswirkungen auf die Luftqualität nicht nennenswert, sagen die Experten in der Landesumweltagentur. Bestätigt wird hingegen, was auch mehrere internationale Studien zeigen, und zwar, dass der Stadtverkehr die Hauptquelle für die Nanopartikel ist.
Was den Müllofen anbelangt, so sei laut Minach auch zu unterstreichen, dass es aufgrund entsprechender Filter nur gereinigte und zudem kontrollierte Ausstöße gäbe, auch was die Nanopartikel anbelange. Gemessen wurden außerdem die Dioxinwerte, die weit unter dem nationalen Grenzwert lagen und auch die Schwermetalle, wobei festzuhalten ist, dass die größte Schwermetallkonzentration erwartungsgemäß im Filter der Anlage zu finden war. Ohne Vorbearbeitung würden die Abfälle direkt in die Deponie gelangen und mehr Umweltschäden anrichten, sagt Minach. Außerdem ist in einer europäischen Richtlinie festgelegt, dass nur Material aus dem Verbrennungsofen oder Inertmaterial in den Deponien abgelagert werden darf.
Einen Beitrag für eine reinere Luft leisten nach den Daten der Landesumweltagentur die Partikelfilter.
Minach erweist außerdem auf die gute Zusammenarbeit mit der interbetrieblichen Sektion für Umweltmedizin, die eine Studie zur Luftqualität in Zusammenhang mit der Gesundheit der Bürger auf Landesebene durchgeführt hat.
Eine ganze Reihe von Studien zu den Stäuben in der Luft auf Landesebene ist noch im Laufen. So werden derzeit beispielsweise die Dioxinwerte, die Staubwerte und die Polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffe in Bezug auf den Müllverbrennungsofen gemessen. Definitive Messwerte können erst nach Abschluss der gesamten Messungen bekannt gegeben werden. Minach schätzt, dass die ersten genauen Ergebnisse in der ersten Februarhälfte der Öffentlichkeit vorgestellt werden können.
SAN