Politik | 21.12.2006 | 15:53

LH Durnwalder besucht Bozner Gefängnis: "Untragbarer Zustand"

LPA – Landeshauptmann Luis Durnwalder hat heute Donnerstag (21. Dezember) an der Weihnachtsfeier im Bozner Gefängnis teilgenommen. Nachdem er sich von den untragbaren Zuständen im Kerker ein Bild gemacht hatte, war er sich mit dem ebenfalls anwesenden Chef der nordostitalienischen Gefängnisse, Felice Bocchino, einig, dass nur ein Gefängnisneubau das Problem lösen kann.

Bischof Wilhelm Egger hat heute Donnerstag einen Wortgottesdienst in der Kapelle des Bozner Gefängnisses gehalten, an dem neben den Gefangenen auch die Freiwilligen vom Vinzenzverein, Gefängnisdirektorin Annarita Nuzzaci, der Bozner Bürgermeister Luigi Spagnolli, der für die nordostitalienischen Gefängnisse zuständige Beamte Felice Bocchino sowie Landeshauptmann Luis Durnwalder teilgenommen haben. Durnwalder hat im Anschluss an den Wortgottesdienst mit den Gefangenen gesprochen und ihnen ein frohes Weihnachtsfest gewünscht. Der Landeshauptmann stattete auch dem Zellentrakt einen Besuch ab, um sich selbst ein Bild von der Platzsituation zu machen. "Die Situation ist unerträglich. Die Inhaftierten sind teilweise zu zehnt in den Zellen, müssen dort ihr Essen zu sich nehmen und ihre Notdurft verrichten", so Durnwalders Eindruck. Im Gefängnis in der Dantestraße sitzen 150 Gefangene ein, obwohl der Kerker nur für 75 Inhaftierte gebaut wurde.

Der ins Auge gefasste Neubau des Gefängnisses stand im Mittelpunkt des Gespräches, das Durnwalder mit  Nuzzaci, Bocchino und Spagnolli führte: „Ich habe erneut den Vorschlag des Landes vorgebracht, der den Neubau des Gefängnisses über Dritte vorsieht.“ Der Landeshauptmann sagte zu seinen Gesprächspartnern, dass Unternehmer bereit wären, den Bau zu übernehmen und diesen dann dem Staat in einer noch zu definierenden Form zu überlassen. „Das neue Gefängnis könnte dem Staat verkauft oder vermietet werden; eine andere Möglichkeit wäre, dass der Staat dem Land oder den Unternehmern für das Gefängnis im Gegenzug unbenützte Immobilien überlässt“, so Durnwalder. Bocchino konnte dem Vorschlag des Landeshauptmannes viel abgewinnen und versprach, sich im Justizministerium im Rom dafür zu verwenden.

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