Schule / Kultur | 15.12.2006 | 17:02

Besonderheit des Südtiroler Schulwesens wahren: Treffen in Rom

(LPA) Um die Wahrung der Besonderheit der Südtiroler Schule, um die Möglichkeit der Einführung einer Berufsmatura und um die Gleichstellung der unterschiedlichen Bildungsstränge ging es in den vergangenen Tagen bei einer Aussprache von Schul- und Berufsbildungsverantwortlichen des Landes mit Vertretern des Unterrichtsministeriums in Rom.

Die Aussprache ist eine Folge des Besuchs von Unterrichtsminister Giuseppe Fioroni, der im Juli in Südtirol war. Der Minister hat damals mit Bildungslandesrat Otto Saurer vereinbart, eine paritätische Arbeitsgruppe zwischen Land und Staat zu bilden, die prüfen soll, wie die Besonderheit der Südtiroler Schule auch im Zuge der Reform gewahrt werden kann. Die erste Aussprache im Rahmen der Arbeitsgruppe, der von Südtiroler Seite Peter Duregger, Direktor der Landesabteilung deutsche und ladinische Berufsbildung, dessen Mitarbeiter Walter Gufler sowie Erika Fassa vom deutschen und Lois Ellecosta vom ladinischen Schulamt angehören, fand nun in Rom statt.

Den fünf leitenden Beamten des römischen Unterrichtsministeriums haben die Südtiroler Vertreter zunächst den Status quo der deutschen und ladinischen Schule sowie der Berufsbildung in Südtirol geschildert. Dabei ging es auch darum, die Entwicklung im Schulsystem darzulegen, so etwa die Absicht, in Südtirol eine Berufsmatura einzuführen. Diese soll die Gleichwertigkeit der Bildungsstränge gewährleisten, damit also Absolventen der Berufsschulen die Möglichkeit geben, ihre Ausbildung an den Universitäten fortzusetzen. 

Aufgabe der Arbeitsgruppe wird nun sein, die Entwicklung der Schulreform in Rom zu begleiten und dabei auf südtirolspezifische Anliegen aufmerksam zu machen. "Allerdings hat sich bereits bei den ersten Gesprächen gezeigt, dass dies nicht immer einfach sein wird", so die Südtiroler Mitglieder der Arbeitsgruppe. "Dies vor allem deshalb, weil sich das Südtiroler Bildungssystem, besonders im Bereich der Berufsbildung, von anderen italienischen Regionen erheblich unterscheidet."

chr