Schule / Kultur | 24.10.2006 | 12:11

Margarethe Maultasch: Wissenschaftliches Symposion auf Schloss Tirol am 3. und 4. November

LPA - Margarethe von Tirol genannt "Maultasch" kehrt in der kommenden Woche auf Schloss Tirol zurück: Namhafte Historikerinnen und Historiker sowie Maultasch-Experten werden am 3. und 4. November

Margarete, Markgräfin von Brandenburg, Herzogin von Kärnten, Gräfin von Tirol, wurde 1318 als Tochter des Herzogs Heinrich VI. von Kärnten und Tirol und zeitweisem König von Böhmen geboren. Die weibliche Erbfolge wurde ihr 1330 durch einen Vertrag ihres Vaters mit dem bayrischen Kaiser Ludwig gesichert, unter der Voraussetzung der kaiserlichen Zustimmung zu ihrer Heirat. So wurde Margarete noch im selben Jahr mit Johann Heinrich, dem Bruder des späteren Kaisers Karl IV. von Böhmen vermählt, der 1335 nach dem Tod Heinrichs die Regentschaft über Tirol übernahm. Europaweites Aufsehen erregte Margarethe, als sie 1341 ihren Mann Heinrich vertrieb und in Meran in Anwesenheit des Kaisers dessen Sohn Ludwig den Brandenburger heiratete. Viele Jahre ihres wechselvollen Lebens verbrachte Margarethe als Landesfürstin auf Schloss Tirol, ihre letzten Jahre verlebte sie dann in Wien, wo sie am 1369 starb und in der Minoritenkirche beigesetzt wurde.

Ein neues geschichtswissenschaftliches Bild der Tiroler Landesfürstin und einer der bedeutendsten Frauen in der Tiroler Geschichte soll im Rahmen eines wissenschaftlichen Symposions am 3. und 4. November auf Schloss Tirol, dem langjährigen Wohnsitz Margarethes, gezeichnet werden. In der vom Landesmuseum Schloss Tirol veranstalteten Tagung werden die soziale Geschichtsschreibung und die Rolle der Frau eine besondere Rolle spielen. Zu den Referenten der Tagung zählen Jürgen Miethke von der Uni Heidelberg, Ellen Widder von der Uni Tübingen, Klaus Brandstätter und Magdalena Hörmann-Weingartner von der Uni Innsbruck, Wilhelm Baumann von der Uni Graz, Anette Kuhn von der Uni Bonn, Giuseppe Albertoni von der Uni Trient sowie Margarethe Springeth und Ulrich Müller von der Uni Salzburg.

Geleitet wird das Symposion von Julia Hörmann von der Universität Innsbruck und Museumsdirektor Siegfried de Rachewiltz, die beide auch selbst im Rahmen des Symposions referieren werden. Dieses wissenschaftliche Symposion bildet den Auftakt für weitere Margarethe-Maultasch-Veranstaltungen: So steht für 2007 eine große Ausstellung auf dem Veranstaltungsprogramm von Schloss Tirol.

jw

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