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LRin Kasslatter Mur zum Weltalphabetisierungstag am 8. September

LPA - Der UN-Weltalphabetisierungstag am 8. September erinnert jedes Jahr daran, dass die Fähigkeit, lesen und schreiben zu können, für viele Menschen auf der Erde immer noch keine Selbstverständlichkeit ist. Weltweit gibt es rund eine Milliarde Analphabeten. Auch Südtirol ist von diesem Phänomen betroffen. Wer nicht lesen und schreiben könne, sei aus vielen Bereichen des Lebens wie Kultur, Politik, Bildung und Arbeit ausgeschlossen, meint Kulturlandesrätin Sabina Kasslatter Mur. „Um diesen Menschen, meist Immigranten, zu helfen, hat das Landesamt für Weiterbildung in den vergangenen Jahren Alphabetisierungskurse angeboten, die rund hundert Personen besucht haben“, so die Landesrätin.

95 Prozent der Analphabeten leben in Ländern der so genannten Dritten Welt und zählen zu den primären Analphabeten, die aus verschiedenen Gründen nie eine Schule besuchen und die Kunst des Lesens und Schreibens somit nicht erwerben konnten. „In Südtirol zählen laut einer Schätzung des Statistikamtes Astat 1,4 Prozent der ansässigen Bevölkerung zu den funktionalen Analphabeten. Das sind Menschen, die zwar zur Schule gegangen sind, aber nur über begrenzte Lese- und Schreibkenntnisse verfügen“, erklärt Kasslatter Mur. Dazu komme eine nicht definierte Anzahl von Immigranten und Roma, die zu den primären Analphabeten gehören. „Gerade für die Immigranten ist die Alphabetisierung eine Voraussetzung für ihre Integration. Durch das Erlernen von Lesen und Schreiben erhalten sie Zugang zur Kultur, Politik, Arbeit und Bildung“, meint die Landesrätin.

Eine Studie des Landesamtes für Weiterbildung zur Sprachvermittlung an Immigranten ergab, dass erwachsene Analphabeten immer wieder herkömmliche Sprachkurse zu nutzen versuchten. Sie scheiterten dabei daran, dass sie nicht lesen und schreiben können. „Auf diesen akuten Bedarf reagierte das Weiterbildungs-Amt mit einem Modellprojekt, dem Alphabetisierungskurs. Drei Jahre lang, von 2003 bis 2006, wurde der Kurs entwickelt und erprobt“, berichtet Kasslatter Mur. In 280 Stunden wurden Lese- und Schreibkenntnisse in deutscher und italienischer Sprache vermittelt, indem die unterschiedlichen Niveaus und Voraussetzungen der Teilnehmer berücksichtigt wurden. „Die rund 100 Kursteilnehmer haben auf diese Weise auch gelernt, sich im Alltag besser zurecht zu finden. Sie können nun allein Behördengänge erledigen, allein einkaufen und ähnliches“, erläutert die Landesrätin. Finanziert wurden die Kurse, die in Zusammenarbeit mit dem Bildungsservice „KAOS“ und der Organisation „alpha beta piccadilly“ organisiert wurden, über den Europäischen Sozialfonds. „Ab dem heurigen Herbst wird der Alphabetisierungskurs zu einem Standardangebot der Weiterbildung. Die Organisation ´alpha beta piccadilly` wird den Kurs künftig regelmäßig anbieten. Das Landesamt für Weiterbildung, das sich nun drei Jahre lang um den Kurs gekümmert hat, wird dieses Angebot weiterhin finanziell unterstützen“, sagt Kulturlandesrätin Kasslatter Mur.

SAN

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