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Ölbergtunnel von LH Durnwalder und LR Mussner für Verkehr freigegeben

LPA - Auf rund einem halben Kilometer am Fuße eines steilen steinschlaggefährdeten Felshanges auf der Staatstraße ins Pfitscher Tal können Fahrzeuge nun sicherer verkehren. Landeshauptmann Luis Durnwalder und Bautenlandesrat Florian Mussner haben heute, 3. August, den neuen Ölbergtunnel für den Verkehr freigegeben. Mit dem rund 380 Meter langen Tunnel und der Sicherung eines 450 Meter langen Straßenabschnitts wird die Gefahrenstelle mit einem Kostenaufwand von rund 8,8 Millionen Euro umfahren.

Es ging vor allem darum, den Steinschlag gefährdeten Streckenabschnitt auf der Straße von Sterzing nach Pfitsch wirksam zu umfahren, erklärten sowohl Landeshauptmann Durnwalder als auch Bautenlandesrat Mussner bei der Freigabe des Tunnels für den Verkehr. "Die Bürger, die tagtäglich diese Straße nutzen um zur Arbeit zu gelangen, sollen vor Gefahren geschützt sein“, betonte Mussner. Landeshauptmann Durnwalder unterstrich, dass der Ausbau des Straßenetzes In Südtirol in erster Linie der Sicherheit diene. Die Sicherheit sei auch bei diesem Vorhaben das wichtigste Ziel gewesen. Mit dem vorgesehenen Zeitplan habe es einige Schwierigkeiten gegeben, dennoch seien die Kosten im Rahmen geblieben, sagte Mussner. Die Arbeiten am Tunnel seien professionell abgelaufen und mit der Gemeinde, der Feuerwehr und der Bergrettung gab es eine gute Zusammenarbeit, hoben Durnwalder und Mussner hervor, die sich bei allen am Bau Beteiligten sowie bei den Bürgern für das Verständnis während der Bauarbeiten bedankten.

Die Straße wurde an der nun gesicherten Stelle in der Vergangenheit immer wieder von Steinschlag und Muren unterbrochen. Oft war die Straße Tage lang gesperrt und die Pendler mussten lange Umleitungen in Kauf nehmen. Steinschlagschutzmaßnahmen und Rückhaltebauwerke brachten keine Verbesserung. Deshalb hat die Landesregierung beschlossen, die Straße auf der Länge von 545 Metern neu zu gestalten und sie an der gefährlichsten Stelle in einem 380 Meter langen Tunnel zu führen.

Im Mai 2004 wurde mit dem Bau des rund 380 Meter langen Ölbergtunnels begonnen. Dabei kam eine besondere Tunnelbaumethode zum Einsatz, die beispielsweise auch für den Bau des Tauern- und Arlbergtunnels in Österreich genutzt wurde und unter dem Namen „NÖT – Neue Österreichische Tunnelbaumethode“ bekannt ist. Bei dieser Bauart wird der Felsen, der den Tunnelhohlraum umgibt, durch einen Gebirgstragring zum tragenden Bauteil des Tunnels selbst gemacht. Dadurch ist für den eigentlichen Tunnel lediglich ein schlanker Innenausbau notwendig, was zu Kosteneinsparungen führt, ohne dass die Tragsicherheit leidet. Bei der „NÖT“ wird das Gebirge während des Tunnelausbruchs bzw. des Tunnelvortriebs ständig beobachtet, was auch beim Ölbergtunnel der Fall war. In Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Geologie und Baustoffprüfung wurde ein detailliertes Überwachungssystem an der Felswand installiert, dass die kleinsten Bewegungen am Hang automatisch registrierte und meldete. Aus der Beobachtung konnten dann die weiteren Ausbauschritte abgeleitet werden, um den Tunnel sicherheitstechnisch optimal vorzutreiben.

Der Ölbergtunnel ist zweispurig und kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 60 Stundenkilometern befahren werden. Er wurde auf einer Länge von 330 Metern in bergmännischer Weise errichtet. Die beiden Tunnelportale in offener Bauweise sind jeweils 25 Meter lang. Bei jedem Portal wurden 40 Meter lange Stützmauern zur Stabilisierung gebaut. An der Westeinfahrt befinden sich die Betriebszentrale und ein Auffangbecken für die Tunnelfahrbahnwässer. Die rund 65.000 Kubikmeter Aushubmaterial, die beim Tunnelbau anfielen, wurden zum Teil für das Projekt wieder verwendet.

Westlich des Tunnels wurde ein 450 Meter langer Straßenabschnitt saniert. Außerdem wurden an einigen Straßenabschnitten Hangsicherungsarbeiten vorgenommen. Abgerissen und neu aufgebaut wurde auch eine kleinere Brücke. Nun wird die bisherige Straße auf einer Länge von etwa 340 Metern rückgebaut. Ein rund 35 Meter langer Abschnitt der bestehenden Straße bleibt erhalten, um Wartungsarbeiten an den neuen Stützmauern zu ermöglichen.

Gekostet haben die Sicherungs- und Stabilisierungsarbeiten sowie der Tunnelbau insgesamt rund 8,8 Millionen Euro. Die Arbeiten haben die Unternehmen „Rabbiosi Spa“ aus Bozen und „Schiao M. Srl“ aus Sterzing durchgeführt. Das Projekt stammt von Georg Fischnaller. Projektsteurer war Stefano Mazzone.

SAN

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