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Krebsatlas: Rauchen und Alkohol als Risiko, Screenings funktionieren

(LPA) Einen umfassenden Vergleich der Daten zu Krebserkrankungen im Alpenraum hat Gesundheitslandesrat Richard Theiner heute (19. Juli) in Form des "Krebsatlas Alpenraum" vorgelegt. Die wichtigsten südtirolspezifischen Ergebnisse: Bei flächendeckenden Screenings - etwa bei Brust- oder Gebärmutterhalskrebs - steht Südtirol überdurchschnittlich gut da, einen traurigen Rekord hält das Land dagegen in Sachen Kopf-, Hals-, Speiseröhren- und Kehlkopfkrebs. Die Ursachen sind Rauch und Alkohol.

Krebsatlas vorgestellt: (v.l.n.r.) Francesco Bellù, LR Richard Theiner, Eduard Egarter Vigl
Den "Krebsatlas Alpenraum" erarbeitet haben die Experten der Tumorregister der Länder Südtirol, Trentino, Kärnten, Vorarlberg und Tirol. "Wir haben versucht, anhand der vorhandenen Daten die territoriale Verteilung der Krebskrankheiten zu untersuchen und eventuelle Abweichungen herauszuarbeiten", erklärte heute Landesrat Theiner. Dies vor allem deshalb, weil aus dem Vergleich der Daten valide Grundlagen für die Ursachenforschung und nicht zuletzt die Planung im Gesundheitswesen geschaffen werden könnten. "Das gilt etwa dann, wenn es um die Entscheidung für oder gegen Screening-Programme geht", so Theiner.

Wie Primar Eduard Egarter Vigl, der Leiter des Südtiroler Tumorregisters, heute ausführte, seien die Daten auch deshalb so wichtig, weil sie Vergleiche nicht nur innerhalb des Alpenraums zuließen, sondern darüber hinaus auch den Blick in angrenzende Großregionen, etwa nach Bayern oder in die Lombardei. Dieser Blick habe gezeigt, dass in Sachen Krebsrisiko Südtirol ingsesamt im europäischen Durchschnitt anzusiedeln sei: "Das heißt, dass wir hier zwar nicht besser dastehen als im restlichen Europa, aber auch nicht schlechter", so Egarter Vigl.

Unterschiede - und zwar "statistisch relevante", wie Egarter Vigl heute betonte - könnten allerdings beim genaueren Blick auf die Daten der Alpenregionen festgestellt werden. "Südtirol hält sich vergleichsweise gut, wenn es um das Risiko geht, an einer Krebsart zu erkranken, für die es umfassende Screenings gibt", so der Primar. Dies gilt vor allem für die Nummer eins der Krebserkrankungen von Frauen, den Brustkrebs, sowie für den Gebärmutterhalskrebs. An beiden Krebsarten erkranken vergleichsweise weniger Frauen in Südtirol als etwa in Kärnten oder Vorarlberg.

Weniger gut sieht die Bilanz bei Kopf-, Hals-, Speiseröhren- und Kehlkopfkrebs aus. "Bei Südtiroler Männern liegt das Risiko, an einer solchen Krebsart zu erkranken, höher als in den anderen untersuchten Regionen", so Francesco Bellù, Onkologe des Tumorregisters, der die Details der Studie heute zusammen mit dem statistischen Berater Fabio Vittadello vorgestellt hat. Grund für das erhöhte Risiko sei vor allem das Rauchen und ein erhöhter Alokohlkonsum oder - noch schlechter - die Kombination von beidem, so Bellù.

Man habe aus den Daten des Krebsatlasses bereits eine Reihe von Schlussfolgerungen ziehen können, bemerkte Landesrat Theiner abschließend. So müsse die Propagierung eines gesunden Lebensstils zur Priorität gemacht werden. "Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf das Rauchen und der bewusste Konsum von Alkohol sind ein wichtiger Faktor in der Krebsvorsorge", so Theiner. Dazu komme - wo sinnvoll - ein möglichst umfassendes Screening-Programm.

chr

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