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LR Berger in Brüssel: "Müssen Betreuung der Viehzuchtverbände verteidigen"

(LPA) Schlechte Nachrichten für alle Viehzuchtverbände gibt's aus Brüssel. Dort versucht die EU-Kommission die Betreuung der Verbände durch die öffentliche Hand zu unterbinden. "Das hieße, dass wir in Zukunft weder die Herdebuchtätigkeit noch die Leistungskontrollen unterstützen dürften", so Landesrat Hans Berger. "Und dies würde das Ende der organisierten Zuchtarbeit bedeuten." Berger ist derzeit in Brüssel, um auf Ebene der leitenden Beamten Überzeugungsarbeit zu leisten.

Eine klein strukturierte Viehzucht, wie sie in Südtirol betrieben wird, ist ohne Verbände, ohne organisierte Hilfe und Zusammenarbeit kaum denkbar. "Das Problem ist, dass die EU-Kommission diese Realität nicht vor Augen hat, sondern die industrielle Viehzucht Dänemarks oder Hollands zum Maßstab macht", so Berger. Entsprechend kursiert derzeit in Brüssel ein Entwurf der Kommission mit neuen Richtlinien für die staatlichen Beihilfen. Die Möglichkeit der Unterstützung der Viehzucht fehlt in diesem Entwurf gänzlich. "Dies ist Ausdruck der Grundhaltung von Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel, die Landwirtschaft so weit wie irgend möglich dem Markt zu überlassen", so der Landesrat.

Was in diesem Gedankengang fehle, sei die wichtige Rolle, die die Landwirtschaft in den Berggebieten auch gesellschaftlich spiele. "Bei uns gibt es keine Vieh-Industrie, bei uns gibt es nur kleinste Familienbetriebe, die unsere Landschaft pflegen und zu unserer Tradition gehören", so Berger. Entsprechend läuft er Sturm gegen die geplante Abschaffung der Betreuung von Viehzuchtverbänden, denn: "Für uns hieße dies, dass wir die Verbände bei der Herdebuchführung und bei den Leistungskontrollen nicht betreuen, sie beim Ankauf männlicher Zuchttiere nicht unterstützen dürfen", so Berger.

In dieser Angelegenheit - "fast schon eine Schicksalsfrage", so Berger - leistet der Landesrat derzeit Überzeugungsarbeit auf Ebene der leitenden Beamten der Generaldirektion Landwirtschaft in Brüssel. Auch versucht er bereits, gleich gesinnte Partner im Kampf gegen die Abschaffung des Viehzucht-Passus in den Beihilfe-Richtlinien zu finden. "Wir können damit rechnen, dass wir Österreich mit im Boot haben und voraussichtlich auch Bayern", so der Landesrat.

Besprochen hat Berger in Brüssel auch das weitere Vorgehen in Sachen Ländlicher Entwicklungsplan. Am neuen Plan für die Jahre 2007 bis 2013 wird in Südtirol gearbeitet. "Derzeit hängen wir allerdings in der Luft, weil der italienische Strategieplan noch fehlt, der den Rahmen unseres Plans bildet", so Berger. In Brüssel wolle man von regionalen Plänen so lange nichts wissen, so lange der Gesamtplan nicht genehmigt sei. "Uns läuft langsam die Zeit davon", so der Landesrat. Seine Hoffnungen setzt Berger nun in die neue Regierung: "Wir hoffen, dass der Strategieplan schnellstmöglich verabschiedet wird, möglichst noch bis Anfang oder Mitte Juli", erklärt Berger. Südtirol könne seinen Plan dann bereits Ende Juli zur Genehmigung vorlegen. "Darauf arbeiten wir hin", so der Landesrat.

chr

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