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Lebenswelten von Frauen und Männern im Vergleich - Studie vorgestellt

LPA - Wie unterschiedlich das Leben von Männern und Frauen in Südtirol ist, hat das Landesstatistikinstitut ASTAT im Auftrag der Landesregierung erhoben. Die Lebensgewohnheiten, den Gesundheitsstatus, die Bildung und Ausbildung, die Arbeitssituation die Freizeitaktivitäten, die Wertehaltungen sowie die Anteilnahme am politischen Leben von Mann und Frau werden im „Gender-Bericht 2006“ verglichen. Im Beisein der Landesrätinnen Sabina Kasslatter Mur und Luisa Gnecchi wurde die Studie heute, 30. Mai, in Bozen vorgestellt. Eine solche Analyse zeige, was Frauen und Männer brauchen, unterstrichen Kasslatter Mur und Gnecchi.

Vier Jahre nach dem ersten liegt nun der zweite „Genderbericht“ für Südtirol vor. In sieben Kapiteln werden die Lebenswelten von Mann und Frau verglichen, erklärte ASTAT-Direktor Alfred Aberer bei der Vorstellung der Studie. Untersucht wurden die Bereiche „Verhalten und demografische Konstellationen“, „Lebensgewohnheiten und Gesundheit“, „Bildung und Ausbildung“, „Arbeitsmarkt“, „Kultur und Freizeit“, „Lebensgewohnheiten und Werthaltungen“ und der Bereich „Die Frauen in den Gemeinderäten und in den Parlamenten“. „Wenn wir über die Lebensstile von Männern und Frauen genau Bescheid wissen, können wir auch voraussagen, welche Auswirkungen bestimmte Maßnahmen auf das Leben von Frauen und Männern haben werden“, erklärten die beiden Landesrätinnen Kasslatter Mur und Gnecchi. Maßnahmen könnten so besser auf die Zielgruppe abgestimmt werden, unterstrichen die Landesrätinnen. In einigen Bereichen habe sich in den vergangenen Jahren wenig geändert, so hätten die Frauen beispielsweise immer noch weniger Freizeit als die Männer, erklärte Gnecchi. Beiden Geschlechtern könne aufgrund der Studie mit entsprechenden Maßnahmen geholfen werden. So könnten etwa die Frauen, die in Südtirol weniger sportlich sind als die Männer, vermehrt zu sportlichen Aktivitäten animiert werden, während die Männer, die Bibliotheken seltener nutzen als Frauen, mehr zum Lesen angeregt werden, meinte Landesrätin Kasslatter Mur.

Wie die Studie zeigt, entspricht der weibliche Anteil an der gesamten Wohnbevölkerung Südtirols 50,6 Prozent. Die Frauen leben im Durchschnitt 83,5 Jahre während die Männer durchschnittlich 77,1 Jahre alt werden. Deshalb sind auch von den 6,3 Prozent der Verwitweten, 85,7 Prozent Frauen. Die Südtiroler Frauen leben im Allgemeinen gesünder als die Männer und haben seltener Übergewicht. Dafür sind die Männer sportlicher. 45,1 Prozent von ihnen treibt Sport, während es bei den Frauen nur 34 Prozent sind. In Sachen Bildung haben die Frauen in den vergangenen Jahren aufgeholt. In den Oberschulen überwiegen die Schülerinnen mit einer Mädchenquote von 55,6 Prozent. Im Vergleich zu früher gibt es auch mehr Universitätsstudentinnen: Ihr Anteil liegt bei 50,3 Prozent an den österreichischen und bei 58,5 Prozent an den italienischen Unis. Die Erwerbsquote (Anteil Erwerbstätiger und Arbeitsloser an der Bevölkerung zwischen 15 und 64 Jahren) der Frauen belief sich im Jahr 2004 auf 61,6 Prozent und jene der Männer auf 80,6 Prozent. Mehr Frauen als Männer sind teilzeitbeschäftigt und zwar 34,4 Prozent während es bei den Männern nur vier Prozent sind. In ihrer Freizeit widmen sich die Frauen mehr der Kultur, die Männer hingegen eher dem Sport. Was die Werte betrifft so gibt es einen positiven Wandel für die Frauen; so gestehen sie sich beispielsweise heute größere Freiräume ein als früher. Die Männer sind aber insgesamt mit ihrem Alltagsleben zufriedener als die Frauen. Für Frauen bedeutet die Teilnahme am politischen Leben oftmals Verzicht auf ein Familienleben. So kommt es, dass nur wenige Frauen für politische Ämter kandidieren. Durch die Einführung der Frauenquote bei den vergangenen Gemeinderatswahlen stieg die Frauenpräsenz sprunghaft an. So haben sich 2005 insgesamt 511 Frauen mehr als bisher dem Wählervotum gestellt. 27,6 Prozent von ihnen wurde tatsächlich gewählt. Bei den männlichen Kandidaten waren es 43 Prozent.

Johanna Plasinger (Vizedirektorin der Abteilung), Annalisa Sallustio, Marion Schmuck, Angela Giungaio und Michela Zambiasi haben den "Genderbericht" im Detail vorgestellt.

SAN

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