Gesundheit / Soziales | 29.05.2006 | 16:48

Großes Interesse am Informationsnachmittag zum Sorgerecht

LPA - Mehr als 90 Mitarbeiter im Sozialbereich - von Beratungsstellen, Familienberatungen und Sozialsprengeln - und andere Interessierte haben am 29. Mai in Bozen am Informationsnachmittag zur neuen gesetzlichen Regelung zum Sorgerecht teilgenommen, den der Landesbeirat für Chancengleichheit und das Frauenbüro organisiert hatten.

Die Familienrechtsexpertinnen Julia Unterberger und Marcella Pirrone haben zunächst das alte Gesetz zu Sorgerecht, Wohnung und Unterhalt erläutert, um danach detailliert die Unterschiede zu den neuen Normen in Bezug auf das Sorgerecht für Kinder nach einer Trennung vorzustellen. „Das gemeinsame Sorgerecht wie es die am 16. März 2006 in Kraft getreten neuen Bestimmungen vorsehen, ist nicht immer eine positive Maßnahme für Kinder deren Eltern geschieden sind – manchmal entstehen unklare Situationen vor allem, was die Zuweisung öffentlicher Gelder anbelangt“, meinten die beiden Rechtsanwältinnen.

Das Sorgerecht war bisher das zentrale Kriterium bei der Familienzulage und anderen öffentlichen Geldzuweisungen. Aber auch das Unterhaltsvorschussgesetz spricht vom sorgeberechtigtem Elternteil. Die Auswirkungen der neuen Regelung auf Familienförderungsgesetze und vor allem auf die Landesgesetzgebung wurden deshalb im Detail erklärt. Dabei wurden die neuen Bestimmungen zum Sorgerecht der bisherigen Rechtsordnung gegenübergestellt.

Nach dem detaillierten Gesamtüberblick über die Situation wurden die Fragen der Mitarbeiter in den Sozialsprengeln und Beratungsstellen beantwortet. "Allein die vielen Fragen und die rege Diskussion zeigen, dass es zum neuen Gesetz noch eine Menge Unklarheiten gibt und Informationsbedarf besteht", so die Organisatoren des heutigen Informationsnachmittags, der Landesbeirat für Chancengleichheit zwischen Mann und Frau und das Frauenbüro. Die heutige Veranstaltung sei deshalb als Beitrag gedacht gewesen, etwas mehr Klarheit zu schaffen.

SAN