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Projekt „Habitat – Lebensraum Schlern“ vorgestellt

LPA - Die Schlernregion und der Naturpark Schlern-Rosengarten gehören zu den artenreichsten Gebieten Südtirols. Deshalb sollen ab dem heutigen, 26. Mai, im Rahmen des Forschungsprojekts „Habitat – Lebensraum Schlern“ Flora und Fauna rund um den Schlern dokumentiert werden. Es ist das erste Mal, dass in Südtirol in einem abgegrenzten Gebiet eine derart umfangreiche Bestandsaufnahme durchgeführt. Im Beisein von Umweltlandesrat Michl Laimer wurde das Projekt heute auf Schloss Prösels in Völs im Detail vorgestellt.

Projekt „Habitat – Lebensraum Schlern“ vorgestellt
Da bereits in der Mitte des 19. Jahrhunderts Botaniker und Zoologen aus aller Welt die Feriengegend am Schlern und Rosengarten untersuchten, ist die Schlern-Umgebung eines der wenigen Gebiete in Europa, das seit 150 Jahren fast lückenlos dokumentiert ist. Dadurch werden wichtige Aussagen zur Entwicklung der Artenvielfalt in Europa möglich. Im Rahmen des Projekts „Lebensraum Schlern“ werden die Tiere und Pflanzen von den Wäldern oberhalb der Gemeinden Völs am Schlern, Tiers und Kastelruth bis zur alpinen Rasenlandschaft auf dem Schlernplateau untersucht. Fachleute aus dem In- und Ausland erfassen an 16 Standorten nämlich auf alpinem Kalkrasen, in Mooren, auf den Dolomitenfelswänden, im Kalkschutt, in den Fichten- und Föhrendwäldern, in den Feuchtgebeiten, in den Wildbächen und stehenden Gewässern die Flora und Fauna. Die den einzelnen Forschern zugewiesenen Arbeitspakete umfassen unter anderem die Erhebung von Moosen, Flechten, Pilzen, Bienen, Ameisen, Spinnen, Fledermäusen, Vögeln, Schmetterlingen und Fischen. „Auf diese Weise lernen wir den artenreichsten Raum in Südtirol kennen und was wir kennen schätzen und schützen wir auch“, sagte Landesrat Laimer, der bei der Projektvorstellung. „Der Wert der Natur kann aber nicht nur in Zahlen gemessen werden, sondern es gilt, in die Natur hineinzuschauen und sie im Herzen zu verankern“, meinte Laimer.

Die beim Projekt erhobenen Daten werden mit den in der Fachliteratur gesammelten Angaben verglichen, in der Fachzeitschrift „Gredleriana“ veröffentlicht und in einer Datenbank gespeichert. Darüber hinaus soll 2008 eine Ausstellung über die Forschungsergebnisse informieren. Mit Diaabenden, Aktionstagen, geführten Wanderungen und Themen bezogenen Exkursionen werden auch die Schüler im Schlerngebiet sowie die Einheimischen und Touristen in das Projekt mit einbezogen. In Tiers, Völs und Kastelruth sind Workshops geplant, an denen die Bürger teilnehmen können.

Träger des Projekts sind das Naturmuseum Südtirol, das Amt für Naturparke der Landesabteilung für Natur und Landschaft sowie die Landesabteilung für Forstwirtschaft. Unterstützt wird „Lebensraum Schlern“ von der Hans- und Paula Steger Stiftung, den Gemeinden Kastelruth, Völs am Schlern und Tiers, den Südtiroler Raiffeisenkassen, insbesondere den Raiffeisenkassen Kastelruth, Völs am Schlern und Tiers, dem Tourismusverband Seiser Alm, dem Tourismusverein Tiers am Rosengarten und dem Kuratorium Schloss Prösels.

Bei der heutigen Projektvorstellung waren neben Landesrat Michl Laimer, dem Präsident der Südtiroler Landesmuseen, Bruno Hosp und Günther Unterthiner, dem Direktor des Landesamts für Forstplanung auch Vito Zingerle, der Direktor des Naturmuseums, Landesmuseenkoordinator Othmar Parteli und der Projektleiter Willigis Gallmetzer von der Landesabteilung Wasserschutzbauten anwesend.

SAN

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