Bau | 04.05.2006 | 11:26

Europäische Sicherheitsstandards auch für Südtirols Seilbahnen

LPA - Die europäischen Sicherheitsstandards sind künftig Maßstab für die Herstellung und die Errichtung von Seilbahnanlagen in Südtirol. Die entsprechenden rechtlichen Grundlagen dafür hat die Landesregierung in dieser Woche vervollständigt: Sie verabschiedete die Durchführungsverordnung zum neuen Seilbahnen-Gesetz.

Nachdem das Land Südtirol die Grundsätze der europäischen Seilbahnrichtlinie mit dem Landesgesetz Nr. 1/2006 übernommen hat, liegt nun auch die Durchführungsverordnung zu diesem neuen Seilbahngesetz vor. Auf Vorschlag von Mobilitätslandesrat Thomas Widmann genehmigte die Landesregierung am vergangenen Dienstag den entsprechenden Text. Die Verordnung tritt nach dem Erlass des Dekretes durch den Landeshauptmann in Kraft.

"Mit dem neuen Gesetz und die Durchführungsverordnung werden vor allem die Herstellung aber auch die Errichtung von Seilbahnanlagen im Sinne der europäischen Standards geregelt", so der scheidende Direktor des Landesamtes für Seilbahnen, Heinrich Brugger, "das heißt, dass künftig Teilsysteme und Sicherheitsbauteile von einer anerkannten Prüfstelle zertifiziert werden müssen."

In Südtirol gibt es eine solche Stelle, die vom Staat im Sinne der EU-Seilbahnrichtlinie zur Zertifizierung von Seilbahnsystemen und Sicherheitsbauteilen ermächtigt worden ist. Es handelt sich um die Gesellschaft Certra in Bozen.

Für Mobilitätslandesrat Widmann ist es wichtig, dass mit der Verabschiedung der Durchführungsverordnung nun auch das Gesetz vollständig zur Anwendung kommen kann, zumal das Seilbahnwesen für Südtirol eine besondere Bedeutung hat: "Wir sind mit unseren 370 Anlagen mit Abstand das modernste Aufstiegsanlagengebiet Europas, natürlich auch mit dem Vorteil, dass wir die zwei großen Weltmarktführer in diesem Bereich, einmal die einheimische Firma ‚Leitner’ und dann die Firma ‚Doppelmayr’, im Lande haben. Auch das ist ein Grund, warum die Zertifizierungsstelle bei uns angesiedelt ist."

jw