Gesundheit / Soziales | 21.04.2006 | 17:38

Notfallsimulation: Training für Notarzt- und Rettungsdienst-Mitarbeiter

(LPA) So lebensecht wie möglich werden die im Südtiroler Notarzt- und Rettungsdienst tätigen Mitarbeiter geschult. Auf Initiative des Landesressorts für Gesundheitswesen wird - mit deutschen Experten - in der letzten Aprilwoche die notfallmedizinische Behandlung am "künstlichen Patienten" trainiert.

Marcus Rall aus Tübingen, der Experte in Sachen Simulationstraining, und die Notärzte der Deutschen Rettungsflugwacht (DRF) werden Ende April die im Südtiroler Notarzt- und Rettungsdienst Tätigen eine Woche lang im Unfallmanagement schulen. Der Kurs wird vom Landesamt für die Ausbildung des Gesundheitspersonals organisiert und vom Weißen Kreuz durchgeführt.

Rall ist vor allem als Experte für Fehler- und Simulationsanalysen in der Notfallmedizin bekannt. Er leitet das Tübinger Patienten-Sicherheits- und Simulationszentrum am Universitätsklinikum und hat eine spezielle Lernmethode entwickelt, um in der Notfallmedizin Zwischenfälle zu reduzieren. Praktisch werden die im Training angesprochenen Themen an Patientensimulatoren umgesetzt. Das Training im Team soll dabei möglichst realistisch ablaufen. Es ist so angelegt, dass es die Teilnehmenden dazu anleitet, schnelle und sichere Entscheidungen zu treffen. Damit sind die Voraussetzungen geschaffen, Kompetenzen und Fähigkeiten Schritt für Schritt auszubauen.

In einem Team aus vier Ärzten und drei Technikern auf zwei Stationen wird an einer Simulationspuppe ein Notfall in einem Rettungswagen und danach ein Herzinfarkt in einer Wohnung geübt. Dabei spielt die Art, wie man sich am Unfallort organisiert (Platzmanagement) und die Kommunikation zwischen allen Beteiligten eine wesentliche Rolle. Drei Webcams beobachten die aktiven Beteiligten, die Zuschauergruppe kann die Beteiligten von außen auf der Leinwand beobachten und mitlernen. Nach dem Einsatz kann jede Handlung noch einmal unter die Lupe genommen werden.

Im September wird der Kurs in Meran wiederholt, entsprechend können sich Interessierte beim Amt für Ausbildung des Gesundheitspersonals informieren und so bald wie möglich anmelden, und zwar unter der Rufnummer 0471 411615 bzw. im Internet unter www.provinz.bz.it/gesundheitswesen/2305/.

chr