Bisher waren die Dienstverträge zwischen Staat und Eisenbahngesellschaft ausgehandelt worden, das Land hatte nur indirekte Einflussmöglichkeiten über das Ministerium. "Damit war es natürlich äußerst schwierig, unsere Vorstellungen in der Abwicklung des Bahnverkehrs verwirklicht zu sehen", so Widmann.

In Zukunft werden die Verhandlungen wesentlich einfacher. So geht es zunächst darum, dass das Land mit dem Staat darüber verhandelt, wie viele Bahnkilometer der Staat in Südtirol finanziert. In einem zweiten Schritt wird dann zwischen dem Land und den Eisenbahngesellschaften - vorerst also "Trenitalia" - über die Organisation des Bahndienstes in Südtirol verhandelt. "Wir übernehmen damit de facto die Zuständigkeit für insgesamt knapp 1,7 Millionen Bahnkilometer, die auf die einzelnen Strecken im Lande aufgeteilt werden müssen", so der Landesrat, der sich erleichtert über den Verhandlungserfolg zeigt: "Wir haben sehr lange auf diese Unterschrift hingearbeitet, unzählige Sitzungen auf allen Ebenen bestritten und können nun diese Odyssee endlich erfolgreich beenden", so Widmann.

Nach der Unterschrift des scheidenden Verkehrsministers Lunardi ist der grundlegende Schritt hin zum Übergang der Dienstverträge an das Land gesetzt. "Was nun noch fehlt, ist die Unterschrift des Finanzministers", so der Landesrat. Aufgrund der fehlenden Geldmittel hat dieser die Vereinbarung noch nicht abgesegnet. "Ich denke, dass wir über die Details und die restlichen Formalitäten mit der neuen Regierung verhandeln können", so Widmann.