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Gentechnikkonferenz in Wien - LR Berger: "Freiwilliger Verzicht oder unüberwindbare Hürden"

(LPA) In Wien ist gestern (6. April) die EU-Konferenz zur Koexistenz gentechnisch veränderter Nutzpflanzen und jenen aus dem konventionellen Anbau zu Ende gegangen. Landwirtschaftslandesrat Hans Berger fühlt sich von den Ergebnissen der Konferenz darin bestärkt, dass es für Südtirol in Sachen Gentechnik nur zwei Wege geben kann: "Entweder den freiwilligen Verzicht oder eine Koexistenzregelung, die den GVO-Anbau de facto unmöglich macht."

Auch in Wien hat EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel noch einmal klargemacht, dass die EU nicht von ihrem Grundsatz abrücken wird, der da lautet: Die Koexistenz von gentechnisch veränderten Organismen (GVO) muss gewährleistet werden. Gleichzeitig stellte sie allerdings auch klar, dass an eine EU-weite Koexistenz-Regelung derzeit nicht zu denken sei, weil dafür die Erfahrungen mit dem Anbau von GVO noch zu begrenzt seien. "Damit ist die Rechtssituation wieder weitgehend offen", erklärt Landesrat Berger: "Die EU will noch keine Detailregelungen erlassen und das staatliche GVO-Gesetz ist vom Verfassungsgerichtshof annulliert worden."

Wie auch immer der rechtliche Rahmen aussieht - für den Landesrat sind derzeit nur zwei Möglichkeiten für Südtirol denkbar, um die landwirtschaftliche Produktion vor einer Verunreinigung durch GVO zu schützen. Möglichkeit Nummer eins ist der freiwillige Verzicht auf die Ausbringung gentechnisch veränderter Kulturen durch die Bauern. Die zweite Möglichkeit ist jene, eine eigene Koexistenzregelung anzustreben. "Auf dem Papier würde diese ein Nebeneinander von GVO und dem herkömmlichen Anbau ermöglichen, in der Praxis wären die Hürden aber so hoch, dass der GVO-Anbau in unserer kleinstrukturierten Landwirtschaft unmöglich wäre", so Berger.

Um eine solche Regelung treffen zu können, muss erst der Spielraum der Regionen in dieser Materie geklärt werden. "Noch warten wir darauf, dass der Staat sich dazu äußert, wir bereiten uns aber mit den anderen Regionen bereits auf eigene Maßnahmen vor", so Berger. Dabei werde deutlich, welch unterschiedliche Interessen die einzelnen Regionen verfolgen. So weigert sich etwa die Region Apulien nach wie vor, die notwendigen Arbeitstreffen der Regionen einzuberufen, obwohl sie im Bereich der Landwirtschaft die federführende Region ist. "Nachdem Apulien daran nicht interessiert zu sein scheint, habe ich für 10. April ein weiteres Treffen zwischen den Regionen angesetzt", so Berger, der seinen apulischen Amtskollegen an der Spitze der Regionen vertritt.

chr

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