Politik | 06.04.2006 | 14:42

Wahlunterlagen für Heimatferne zukünftig auch deutsch: LH Durnwalder schreibt an Regierung

(LPA) Südtiroler Heimatferne sollen in Zukunft ihre Wahlunterlagen nicht mehr nur in italienisch bekommen, sondern auch in deutsch. Dafür setzt sich Landeshauptmann Luis Durnwalder in einem Schreiben an die römische Regierung ein. "Die rein italienischen Unterlagen bergen die Gefahr, dass viele Südtiroler Heimatferne die Stimmzettel falsch ausfüllen und damit von ihrem Wahlrecht keinen Gebrauch machen können", so Durnwalder.

Rund 20.000 Südtirol leben derzeit im Ausland, vor allem in Österreich, Deutschland, der Schweiz, Liechtenstein oder Schweden. "Der überwiegende Teil der Heimatfernen ist deutscher Muttersprache und sehr viele hatten keine Gelegenheit italienisch zu lernen", so Durnwalder in seinem Schreiben an die römische Regierung. Trotzdem sei es nicht nur ihr Recht, sondern ihnen auch ein Anliegen, mit ihrer Stimme die politischen Geschicke in ihrer Heimat mitzubestimmen.

"Es haben sich in den letzten Wochen sehr viele Heimatferne an mich gewandt, die mit den rein italienischen Wahlunterlagen große Schwierigkeiten haben", so Durnwalder. Das Risiko sei nun, dass viele ausgewanderte Südtiroler nicht imstande seien, die Stimmzettel ordnungsgemäß auszufüllen. "Man beschneidet damit das Wahlrecht dieser Bürger und diskriminiert sie gegenüber den Wählern in ihrem Heimatland", schreibt der Landeshauptmann.

Mit einem Verweis auf das Autonomiestatut und die darin enthaltene Pflicht für öffentliche Stellen, ihre Mitteilungen in beiden Sprachen zu verfassen, ersucht der Landeshauptmann deshalb, den Heimatfernen in Zukunft auch deutsche Wahlunterlagen zur Verfügung zu stellen. "Dies, um ihnen die Ausübung eines grundlegenden Rechts, wie es das Wahlrecht ist, zu ermöglichen", schließt Durnwalder.

chr