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Weltfrauentag: LRinnen Gnecchi und Kasslatter Mur für gleichberechtigte Vertretung in den Entscheidungsgremien

LPA - Anlässlich des Weltfrauentages haben sich die Landesrätinnen Sabina Kasslatter Mur und Luisa Gnecchi für eine gleichberechtigte Vertretung von Frauen und Männern in den politischen Institutionen ausgesprochen. Frauen und Männer sollten "gemeinsam und ausgewogen im Dienste der Entwicklung und der Zukunftssicherung der Bürgerinnen und Bürger Politik gestalten“, fordern die Landesrätinnen, die gleichzeitig mit Nachdruck Kritik am gesamtstaatlichen Wahlgesetz üben und sich angesichts der bevorstehenden Parlamentswahlen Sorgen über die weibliche Vertretung in den römischen Gremien machen.

Die Landesrätinnen Luisa Gnecchi und Sabina Kasslatter Mur
„Der Tag der Frauen, der weltweit am 8. März begangen wird, fällt in diesem Jahr mit dem Ende der Hinterlegungsfrist der Kandidatenlisten für die italienischen Parlamentswahlen zusammen. Dieser Zusammenhang ist für uns als Frauen, als Politikerinnen und als Landesrätinnen Anlass, über die weibliche Mitbeteiligung an den Entscheidungsprozessen nachzudenken: Nach jahrlangem Einsatz für eine angemessene Frauenvertretung in den politischen Gremien gehen wir am 9. und 10. April 2006 mit dem für Frauen denkbar schlechtesten Wahlgesetz zur Urne. Es hat keine Änderungen des Wahlgesetzes zur Stärkung der Frauenbeteiligung gegeben, vielmehr wird es auf der Grundlage des geltenden Gesetzes gar nicht möglich sein, Frauen zu wählen, da die Listen mehrheitlich von Männern beschlossen wurden und Vorzugsstimmen nicht vorgesehen sind.

Heuer ist es 60 Jahre her, dass in Italien das Frauenwahlrecht eingeführt wurde. Aber wie werden die Frauen in dem zu bestellenden Parlament vertreten sein? Was die Vertretung von Frauen im Parlament betrifft, nimmt Italien unter weltweit den 48. Rang ein. Damit liegt Italien sogar hinter Ländern wie Simbabwe oder Bangladesh. Wie wird die künftige Entwicklung aussehen? Unser Dank gilt dem Landesbeirat für Chancengleichheit, der Bewusstsein geschaffen und sicherlich auch dazu beigetragen hat, dass die Anzahl der Frauen im Südtiroler Landtag auf elf angewachsen ist. Unser Ziel haben wir damit allerdings noch nicht ereicht.

Das neue Wahlgesetz nimmt den Bürgerinnen und Bürgern das Recht, Personen zu wählen. Es sieht die Wahl von Listen mit vorgegebener Zusammensetzung vor, über die vornehmlich Männer entschieden haben. Für uns ist das ein Schritt zurück, der sich gegen die Demokratie und besonders gegen die Frauen richtet.

Es muss unser vorrangiges Ziel  bleiben, alle Hürden und Widerstände zu beseitigen, die auch heute noch eine echten Chancengleichheit von Frau und Mann im Wege stehen. Es gilt Mittel und Wege zu finden, um den spezifisch weiblichen Fähigkeiten und Eigenschaften Anerkennung und Ausdruck zu verleihen. Echte Chancengleichheit betrifft alle Lebensbereiche: von der Ausbildung bis hin zu Arbeit und beruflicher Laufbahn, über die Familie und die zwischenmenschlichen Beziehungen bis hin zur Politik und den politischen Institutionen. Gerade in den politischen Institutionen sollten Frauen und Männer auf allen Ebenen möglichst gleichberechtigt vertreten sein und gemeinsam und ausgewogen im Dienste der Entwicklung und der Zukunftssicherung der Bürgerinnen und Bürger Politik gestalten."

jw

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