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Besuch von Minister Storace: LR Theiner: "Gute Gelegenheit, uns zu präsentieren"

(LPA) "Ich denke, der Gesundheitsminister hat einen guten Eindruck von unserem Gesundheitswesen bekommen, auch wenn er nur einen sehr kleinen Ausschnitt davon gesehen hat." Dies ist das Fazit, das Gesundheitslandesrat Richard Theiner nach dem Besuch von Minister Francesco Storace in den Krankenhäusern von Bozen und Meran zieht. Was die Polemiken rund um die Wartezeiten betrifft, so hat Landesrat Theiner Storace heute ein detailliertes Bild vermittelt.

Zum Nachlesen: LR Theiner überreicht Minister Storace den Landesgesundheitsbericht
Gesundheitsminister Storace hat heute gemeinsam mit Theiner den Krankenhäusern von Bozen und Meran einen Besuch abgestattet. Dabei wurden in Bozen die Abteilungen für Onkologie, Medizintechnik, Neurochirurgie und Radiologie sowie das Diabetikerzentrum unter die Lupe genommen, während in Meran die Erste Hilfe sowie die Abteilung für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde auf dem Besuchsprogramm des Ministers standen. "Es handelt sich nur um einen kleinen Ausschnitt unseres Gesundheitswesens, doch glaube ich, dass der Minister heute einen sehr guten Eindruck von der Arbeit bekommen hat, die an unseren Krankenhäusern geleistet wird", so Theiner. Dass dies so sei, verdanke man in erster Linie den Mitarbeitern, so der Landesrat. Und: "Wir hätten dem Minister noch viele weitere Abteilung im Land zeigen können, er hätte wohl immer den selben positiven Eindruck mitgenommen", erklärt Theiner nach dem Besuch.

Angesprochen worden ist auch die Thematik rund um die Wartelisten, die das Land zur Klärung der Zuständigkeitsfrage vor das Verfassungsgericht gebracht hat. Dies deshalb, weil der Staat auch in Südtirol die Kontrolle über die Wartelisten ausüben will, das Land diese Zuständigkeit aber für sich reklamiert. "Der Minister hat heute die Hoffnung ausgesprochen, dass das Land die Klage vor dem Verfassungsgericht zurückziehe", so Theiner, der dem Minister zur Entgegnung noch einmal all die Argumente aufgezählt hat, die für eine Zuständigkeit des Landes sprechen.

Gleichzeitig hat Theiner die Gelegenheit genutzt, dem Minister das Südtiroler System der Wartelisten eingehend zu erläutern. So stellte Theiner klar, dass nach Dringlichkeit zu unterscheiden sei. Notfälle würden selbstverständlich sofort behandelt, als dringend eingestufte Fälle schnellstmöglich aber jedenfalls innerhalb eines Tages und vorrangige Fälle innerhalb von acht Tagen. Als Beispiel für letztere Kategorie gilt etwa eine dermatologische Visite, falls der Verdacht auf ein Melanom besteht. Für alle anderen Fälle bestehe die Vorgabe, diese innerhalb von 180 Tagen zu behandeln. "In jedem Fall wird bei Wartezeiten von mehr als 60 Tagen untersucht, worin die Ursachen dafür bestehen und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um die Wartezeiten zu verkürzen", so Theiner.

Auch hatte der Gesundheitslandesrat heute die Möglichkeit, Storace mit dessen eigenen Waffen zu schlagen. Dies deshalb, weil etwa aus den Berichten der zuständigen römischen Agentur hervorgeht, dass 2004 und 2005 die Wartezeiten an Südtirols Krankenhäusern in 85 Prozent der Fälle die auf Staatsebene vorgeschriebenen unterschritten haben. Und auch die Gesundheitspolizei NAS hatte im Mai des vergangenen Jahres festgestellt, dass "die Wartezeiten weit unter den vom Land und vom entsprechenden Staat-Regionen-Abkommen vorgeschriebenen" liegen. 

Nicht geleugnet wird, dass es durchaus auch Sorgenkinder gibt, etwa einige orthopädische Bereiche. Auch hier versucht man aber, mit gezielten Maßnahmen gegen die langen Wartezeiten etwa bei Hüft- oder Knieoperationen vorzugehen. Schließlich schwankten die Wartezeiten bei nicht dringenden Eingriffen von Sanitätsbetrieb zu Sanitätsbetrieb. Hier hofft man, mit der Einrichtung einer Vormerkzentrale für alle Betriebe Abhilfe zu schaffen.

Auf Auseinandersetzungen mit dem Gesundheitsministerium lege man es indes in Südtirol nicht an. Vielmehr sei man an einer guten Zusammenarbeit mit dem Ministerium interessiert, so der Landesrat. "Gerade bei der Verhinderung von Epidemien sind wir auf eine gute Kooperation angewiesen", so Theiner.

Den Besuch von Minister Storace genutzt hat auch die Ärztegewerkschaft ANAAO, die dem Minister ein mehrseitiges Dokument übergeben hat, in dem sie ihre altbekannten Forderungen wiederholt. Zur Forderung der freiberuflichen Tätigkeit heißt es aus dem Gesundheitsressort, dass bereits bekannt sei, dass diese außerhalb der Krankenhäuser laut geltenden Landesgesetzen nicht zugelassen sei, während diejenige in den Krankenhäusern unter bestimmten Voraussetzungen - etwa dem Verzicht auf die drei bezahlten Mehrstunden - erlaubt sei. Nachdem diese Mehrstunden gut entlohnt würden, sei der Anreiz für die Ärzte aber ein relativ geringer. In jedem Fall müsse nun das Verfassungsgericht über die Frage entscheiden.

Was dagegen die Forderung nach einer Reduzierung der Arbeitszeit betrifft, so seien die Sanitätsbetriebe bereits dabei, entsprechende Vorkehrungen zu treffen. Allerdings sei klar, dass solche Lösungen nicht innerhalb kurzer Zeit zu verwirklichen seien, da dafür erst die nötigen Ressourcen gefunden werden müssten, gleichzeitig der Dienst am Patienten aber nicht leiden dürfe.

chr

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