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Hangsicherung: Prioritätenliste steht

LPA – 25 Straßen in Südtirol sind von Steinschlag bedroht und müssen gesichert werden. Eine Expertengruppe des Bautenressorts hat nun die Liste mit den vordringlichsten Hangsicherungsarbeiten erstellt. Steinschlagschutzbauten müssen demnach unter anderem auf der Eggentaler und der Sarntaler Straße sowie den Passstraßen auf das Stilfser Joch und die Mendel errichtet werden.

Steinschlag auf der Eggentaler Straße:

Der Großteil des knapp 3000 Kilometer langen Südtiroler Straßennetzes verläuft entlang von Berghängen und Felswänden, die nicht selten von Hangrutsch, Steinschlag und Lawinen bedroht sind. Paradebeispiele für die stete Gefahr von oben sind die kühnen Straßen in den Schluchten des Eggen- und des Sarntals. Diese beiden Verkehrsverbindungen stehen an der Spitze der Prioritätenliste für die Hangsicherungsarbeiten, die eine Expertengruppe mit dem Landesgeologen Ludwig Nössing an der Spitze erstellt hat. Nössing und seine Kollegen haben in einem ersten Schritt landesweit die gefährlichsten Stellen erhoben und dabei 76 Streckenabschnitte auf 25 Straßen ausgemacht, auf denen Steinschlag eine Gefahr darstellt. Anhand der Anzahl der Schadensfälle, der Verkehrsaufkommens und der geologischen Beschaffenheit haben die Geologen und die Mitarbeiter des Landesstraßendienstes nun die zehn vordringlichsten Hangsicherungsprojekte aufgelistet. 

 

"Die Abteilung Straßenbau mit Direktor Valentino Pagani begleitet alle Phasen der größeren Arbeiten von der Projektierung bis zur Durchführung. Kleinere Arbeiten wie Vernetzungen und Sicherstellung von brüchigen Felsen beaufsichtigt der Landesstraßendienst mit Direktor Paolo Montagner. Uns liegt sehr daran, dass diese Arbeiten sobald wie möglich durchgeführt werden, natürlich unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel", erklärt der zuständige Landesrat Florian Mussner. 

 

Absolute Priorität hat die Sicherung der Eggentaler Straße. Dort ist mit dem ersten Tunnel bereits ein Teil der Entschärfung erfolgt, die Arbeiten an einem zweiten Tunnel haben bereits begonnen und für den dritten Tunnel ist die Projektierung im Gange. Der zweite Tunnel wird eine Länge von 1427 Metern haben, während der dritte an die 500 Meter lang sein wird. 

Die Straße ins Sarntal soll durch eine Neutrassierung ab dem Wunderhof am Taleingang bis zum "Moarhäusl" gesichert werden. Geplant ist der Bau von zwei Tunnels, von denen der eine 1,2 Kilometer und der andere 1,3 Kilomter lang sein wird. Darüber hinaus werden an weiteren gefährdeten Stellen Steinschlagnetze angebracht. Auf der Sarntaler Straße sind bereits etliche Teilstücke entschärft worden. In der kommenden Woche wird beispielsweise der neue Tunnel bei zwischen Halbweg und dem neuen Wangener Kreisverkehr dem Verkehr übergeben.  

Ebenfalls stark gefährdet ist die Landesstraße 24, die von Blumau nach Kastelruth und von dort nach Waidbruck führt. Sowohl der Abschnitt von Blumau nach Kastelruth, als auch jener von Kastelruth nach Waidbruck stehen auf der Prioritätenliste weit oben. Für die sechs Kilometer ab Blumau ist derzeit eine Machbarkeitsstudie in Ausarbeitung, die innerhalb Jänner fertig gestellt und das der Landesregierung vorgelegt werden soll. Auf der Waidbrucker Seite sind beim Tonderhof Hangsicherungen notwendig. Die notwendigen Maßnahmen sind fast vollständig geplant. 

Die Mendelpassstraße musste erst im vergangenen Sommer gesperrt werden, weil bei den so genannten „Wandlen“ Steine und Geröll die Fahrbahn verlegten. Auch diese Stelle muss gesichert werden. Mehrere Verbauungsmaßnahmen stehen zur Diskussion. Geprüft wird, ob der Streckenabschnitt als Panoramastraße erhalten oder ob ein Tunnel gebohrt wird.

Sechs Abschnitte der Landesstraße von Mühlbach nach Meransen sind ständig von Steinschlag bedroht. An den 80 bis 300 Meter langen Stellen werden Steinschlagnetze angebracht. 

Steinschlagnetze, die wegen der ständigen Lawinengefahr am Boden anliegend angebracht werden müssen, sind auch zur Sicherung der Straße auf das über 2700 Meter hohe Stilfser Joch notwendig. Die Netze werden ab der 22. der insgesamt 49 Kehren bis zur Passhöhe angebracht. Wegen der starken Erosion an den Grashängen ist die Hangsicherung an dieser Hochalpenstraße besonders aufwendig. Etliche Stellen sind jedoch schon mit Natursteinmauern und Netzen gesichert worden.


An der Brennerstaatsstraße südlich von Kollmann in der Nähe des „Torgglkeller“ werden nach bereits erfolgten Sicherungen die bestehenden Netze verstärkt. Ebenfalls auf der Brennerstaatsstraße, aber zwischen Leifers und Steinmannwald befindet sich eine zweite von Steinschlag bedrohte Zone. Die Stelle wird im Zuge der Bauarbeiten für die Umfahrung von Leifers gesichert. 

Beim Grumserhof, unterhalb von Hafling auf der Landesstraße nach Meran, sind in nächster Zukunft ebenfalls Abräumarbeiten an brüchigen Felswänden vorgesehen. Die gefährdete Stelle befindet sich bei der vorletzten Kehre vor Hafling. Bevor entschieden wird, wie die Hangsicherung erfolgt, muss ein geologisches Gutachten erstellt werden. 

"Die schwierigen und komplexen Sicherungsarbeiten erfordern großes technisches Wissen und eine aufwändige Planung. Die Erhebung der gefährlichsten Stellen hilft uns, die zur Verfügung stehenden Mittel optimal einzusetzen. Nun können wir die einzelnen Straßenabschnitte systematisch absichern", erklärt Landesrat Mussner.

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