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Neues Kompetenzzentrum für Schlaganfälle am Bozner Krankenhaus

LPA - Pro Jahr erleiden in Südtirol etwa 250 Menschen einen Schlaganfall. Nur etwa ein Viertel der Betroffenen erholt sich wieder ausreichend, die Hälfte bleibt für immer behindert und ein Viertel verstirbt sogar. Eine rasche Diagnose und die sofortige Einleitung einer Therapie sind entscheidend, um Schlaganfallpatienten helfen zu können. Deshalb wird im Krankenhaus Bozen Anfang 2006 ein Kompetenzzentrum eingerichtet.

Die "Spezialeinheit" für Schlaganfälle.
„Beim Schlaganfall kommt es vor allem darauf an, so schnell wie möglich zu reagieren, um spätere Schäden so gering wie möglich zu halten“, erklärt der Direktor des Sanitätsbetriebes Bozen, Oswald Mayr. Heute sei es möglich, Schlaganfälle aktiv zu behandeln, um bleibende Beeinträchtigungen und Behinderungen zu vermeiden bzw. so weit wie möglich zu reduzieren, erklärt Mayr. Liege der Beginn der Symptomatik nur wenige Minuten oder Stunden zurück, kann versucht werden, ein verschlossenes Blutgefäß mittels einer Lyse, darunter versteht man die medikamentöse Auflösung eines Gerinnsels, wieder zu eröffnen.

Um eine optimale Versorgung von Schlaganfallpatienten zu ermöglichen, ist man im Krankenhaus von Bozen mit der Unterstützung des Assessorats für Gesundheitswesen dabei, eine "Stroke Unit", eine auf die Behandlung akuter Schlaganfälle spezialisierte Station, aufzubauen. Im Jänner 2006 soll diese eröffnet werden. „Ziel ist es, die Behandlung von Schlaganfällen an die neuen, gesicherten medizinischen Erkenntnisse anzupassen und die Versorgung flächendeckend zu gewährleisten“, so Gesundheitslandesrat Richard Theiner.

Mit der „Stroke Unit“ werden die wesentlichen Anforderungen an eine lückenlose Versorgungskette erfüllt: die sofortige Einweisung von Schlaganfallpatienten in ein geeignetes Krankenhaus, schnelle Erstdiagnostik und Therapieeinleitung, intensive Überwachung und Frührehabilitation und spätere stationäre oder ambulante Rehabilitation. Neben der bildgebenden Untersuchung des Gehirns (Computertomographie oder Kernspintomographie) wird die weitere Diagnostik direkt am Krankenbett durchgeführt und die Akutbehandlung eingeleitet. Außerdem beginnt sofort die Therapie sowie, abgestimmt auf das Risikoprofil des Patienten, eine vorbeugende Behandlung zur Vermeidung weiterer Schlaganfälle. Sollte sich, zum Beispiel, in der Ultraschalldiagnostik eine kritische Engstelle an den Halsschlagadern zeigen, kann diese in Zusammenarbeit mit den anderen Abteilungen operiert oder mit einer Ballondehnung beseitigt werden.

Die Schlaganfalleinheit wird mit insgesamt vier Überwachungsbetten Anfang des nächsten Jahres in Betrieb genommen. Hinzu kommen acht weitere Betten, in denen die Behandlung unmittelbar nach der Akutphase vom gleichen Team fortgesetzt werden kann. Zum Thema Schlaganfall sind auch Informationsveranstaltungen für die Öffentlichkeit geplant.

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