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Auf Schloss Trauttmansdorff Tourismusvisionen diskutiert

LPA – Vergangenheit und Zukunft des Alpentourismus verschmolzen am vergangenen Samstag, 5. November auf Schloss Trauttmansdorf. Auf dem Schloss oberhalb von Meran, der Heimstätte des Südtiroler Tourismusmuseums, diskutierten Fremdenverkehrsexperten über das Thema „Vom Grandhotel zum Ressort - Ferienwelten im Vergleich“.

Andrea Leonardi von der Universität Trient bei der Tagung.
Im späten 19. Jahrhundert trugen in den Alpen luxuriös ausgestattete Grandhotels wesentlich dazu bei, dass bis dahin unbewohnte Gebiete zu beliebten Feriendestinationen aufsteigen konnten. Während sich traditionelle „Bauernbadln“ wie Ischl, Gastein oder Levico zu Kurorten entwickelten und sich Gemeinden wie Meran, Davos oder Gries als Luftkurorte positionierten, wuchsen um die Grandhotels in Toblach, Semmering, auf der Mendel, oder in San Martino di Castrozza „Hoteldörfer“, die selbst zu Urlaubsdestinationen wurden.

Ist die Vorreiterrolle, die Grand Hotels im Alpenraum einmal gespielt hatten, heute an Ressorts übergegangen? Anlässlich der Fotoausstellung „Spuren – Fotografische Impressionen lokaler Grand Hotels“ und dem 150jährigen Gründungsjubiläum der Kurverwaltung Meran diskutierten am vergangenen Samstag der Tourismushistoriker Andrea Leonardi, der Wirtschaftswissenschaftler Harald Pechlaner, der Ressortunternehmer Franz Pirktl, Othmar Michaeler von der Falkensteiner-Gruppe und Touriseum-Direktor Paul Rösch auf Schloss Trauttmansdorff über das Thema „Vom Grandhotel zum Resort – Ferienwelten im Vergleich“.

Während vor hundert Jahren aus historischen Hotelstandorten Destinationen geworden seien, entwickelten sich im angehenden 21. Jahrhundert viele Destinationen zunehmend zu integrierten Ressorts, stellte Harald Pechlaner fest. Eine Vielzahl regionaler Leistungsträger werde demnach durch wenige Großanbieter dominiert oder ersetzt, die sich dem globalen und regionalen Wettbewerb als kompakte Einheiten unabhängig von Reiseveranstaltern stellen könnten. Die Formel „alles aus einer Hand“ biete vor allem bei der Preisgestaltung und dem Vertrieb betriebswirtschaftliche Vorteile. Dennoch: Die Positionierung der Ressorts als übermächtige und gleichgeschaltete Attraktionspunkte habe auch Nachteile. So seien Ressorts in sich geschlossene Einheiten, die vielfach unabhängig von der umliegenden Region funktionierten. „Wenn der Gast das Ressort nicht mehr verlassen muss, hat die Destination davon wenig“, erklärte Pechlaner.

In Tirol wurde diese Entwicklung an einigen Orten bereits vollzogen. „Wir sind von den örtlichen Tourismusorganisationen vollkommen unabhängig“, sagte Franz Pirktl, der in Mieming bei Innsbruck einen Landgasthof zum international bekannten Alpenressort Schwarz ausgebaut hat. Im Alpenraum werde es in Zukunft neue Ressorts im Hochpreisbereich geben, denen eine neue Management-Generation vorstehen werde, sagte Othmar Michaeler.

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