News / Archiv

News

Tagung des Landestierärztlichen Dienstes: Stallbau, Tierschutz und Tiertransporte

(LPA) Zahlreiche Tierärzte, Stallbauer, Planer und Berater haben sich gestern (27. Oktober) von Experten über die neuesten Entwicklungen in Sachen Stallbau, Tierschutz und Tiertransporte informieren lassen. "Es ist wichtig, auch in diesen Bereichen einen Blick über den Tellerrand zu wagen um zu sehen, was Forschung und Praxis in anderen Ländern für Schritte setzen", so Landesrat Berger, dessen Landestierärztlicher Dienst die gestrige Tagung organisiert hat.

"Ich denke, wir haben mit unserem Tierschutzgesetz aus dem Jahr 2000 und der heuer im Spätsommer in Kraft getretenen Durchführungsverordnung den Weg hin zu einem möglichst optimalen Tierschutz in Südtirol geebnet", so der Landesrat, der die Tagungsteilnehmer eingangs über Gesetz und Verordnung informiert hat. "Leider herrscht in Italien - zumindest rechtlich - aber immer noch ein etwas schiefer Blick auf Tiere, die nicht als Lebewesen, sondern verfassungsrechtlich als Sachen gelten", so Berger.

Gestern stand weniger die rechtliche als die praktische und die Forscher-Seite von Tierschutz und Stallbau im Mittelpunkt der Tagung. So informierte etwa Josef Troxler, Professor am Wiener Universitätsinstitut für Tierhaltung und Tierschutz, über die neuesten Trends im Stallbau. "Seit 1998 gilt EU-weit ein Anbindeverbot für Kälber, was natürlich auch einen großen Einfluss auf Planung und Bau von Ställen hat", erklärt Berger. Troxler zeigte in seinem Vortrag Alternativen zur Anbindehaltung auf und wies nach, dass die Haltung von Kälbern in Gruppen sogar ihrer Entwicklung förderlich sei. Gleichzeitig vermittelte er auch praktische Tipps und Tricks, um mit den negativen Seiten der Gruppenhaltung, etwa dem gegenseitigen Besaugen der Kälber, fertig zu werden.

Susanne Waiblinger, ebenfalls am Wiener Institut für Tierhaltung und Tierschutz tätig, ging gestern primär auf die Mensch-Tier-Beziehung in der Landwirtschaft ein. "Es war vor allem wichtig, dass Waiblinger anhand der Ergebnisse ihrer Versuche nachgewiesen hat, dass ein gutes Verhältnis des Bauern zu seinen Tieren nicht nur aus moralischer Sicht wichtig ist, sondern sich auch positiv auf die wirtschaftliche Situation auswirkt", so Berger. So wies Waiblinger nach, dass Tiere, die gut behandelt würden, nicht nur gesünder seien, sondern auch deren Milchleistung um bis zu zwölf Prozent gesteigert werde.

Im letzten Referat ging es schließlich um internationale Tiertransporte und deren Kontrolle. Alexander Rabitsch, Kontrolleur in Kärnten, berichtete über die gesetzliche Lage, seine Erfahrungen und die häufigsten Missstände. So seien die Tränken der Tiere oft nicht gefüllt, im Winter vereist oder wiesen Systeme auf, mit denen die Tiere nicht vertraut seien. "Es ist notwendig, dass wir die Tiertransporte, die durch unser Land rollen, möglichst eingehend kontrollieren, damit den Tieren nicht unnötiger Stress oder Leid zugefügt wird", so Landesrat Berger, der sich über den Erfolg der gestrigen Tagung sichtlich freut: "Der Blick über den Tellerrand tut immer gut und trägt dazu bei, dass man neue Aspekte in seine Arbeit einfließen lässt", so der Landesrat.

chr

Andere Mitteilungen dieser Kategorie

Tag der Autonomie 2014

Tag der Autonomie 2015

Tag der Autonomie 2016

Tag der Autonomie 2017

Tag der Autonomie 2018

Tag der Autonomie 2019

Tag der Autonomie 2020

Pariser Vertrag

Historiker-Tagung Schloss Sigmundskron – die Referate

 Sitemap