Politik | 25.10.2005 | 16:01

LH Durnwalder trifft Koordinator van Miert: Prioritäten für Projekt Brennerbasistunnel unterbreitet

(LPA) Das Ersuchen, das finanzielle Engagement der EU in Sachen Brennerbasistunnel (BBT) noch zu erhöhen, hat Landeshauptmann Luis Durnwalder heute (25. Oktober) Karel van Miert, EU-Koordinator für den Ausbau der Achse Berlin-Palermo, bei einem Treffen in Bozen unterbreitet. Gleichzeitig forderte Durnwalder, dass auch die betroffenen Regionen und Provinzen in die Entscheidungsfindung einbezogen werden müssten. Und schließlich sollten alle Kräfte gebündelt werden, um die Realisierung des Jahrhundertprojektes konkret angehen zu können.

Am Rande einer Tagung zur Brennerachse an der Eurac in Bozen hat die Aussprache zwischen Durnwalder, van Miert und Mobilitätslandesrat Thomas Widmann stattgefunden. "Ich kenne van Miert bereits von diversen Aussprachen, die wir in Vergangenheit in Brüssel geführt haben", so Durnwalder, "weshalb ich auch weiß, dass der Koordinator ein offener und kompetenter Gesprächspartner ist, dem die praktische Lösung von Problemen am Herzen liegt."

Entsprechend habe van Miert heute Durnwalder darin beigepflichtet, dass der Bau des Brennerbasistunnels notwendig und im europäischen Interesse sei. "Dies bringt auch mit sich, dass der Tunnel nicht nur von den direkt betroffenen Staaten oder Regionen finanziert werden kann, sondern dass alle Beteiligten ihre Pflichten erfüllen müssen", so der Landeshauptmann. Wichtig sei allerdings, dass die betroffenen Regionen und Provinzen in alle Entscheidungen rund um Planung, Trassenführung und Finanzierung des Jahrhundertprojekts einbezogen würden, eine Forderung, die Landeshauptmann Durnwalder heute van Miert gegenüber aufgestellt hat. Gleichzeitig ersuchte Durnwalder auch, die Beteiligung der EU an den Kosten des Baus noch in die Höhe zu schrauben. "Wir hoffen natürlich, dass van Miert unsere Vorstellungen, Wünsche und Forderungen auch gegenüber Verkehrskommissar Jacques Barrot vertritt", so der Landeshauptmann.

Landesrat Thomas Widmann hat heute unterstrichen, welche Bedeutung der Brennerbasistunnel auch für den lokalen Verkehr habe. "Eine moderne Eisenbahnlinie würde ein optimiertes Angebot auch im öffentlichen Personennahverkehr ermöglichen, würde den Weg frei machen für einen Halbstundentakt und nicht zuletzt dafür, dass tausende von Schwerfahrzeugen von der Straße auf die Schiene verlegt werden könnten", so Widmann.

Van Miert hob heute hervor, dass es nun vor allem um den Abschluss der Planungsarbeiten des BBT gehe und ein Finanzierungsmodell aufzustellen sei, und zwar bis 2006. Als Antwort auf die Forderung Durnwalders, die Zulauftstrecken zeitgleich mit dem Bau des BBT auszubauen, führte van Miert aus, dass "die gesamte Eisenbahnstrecke zwischen München und Verona bestmöglich ausgestattet sein muss, um einen möglichst optimalen Service garantieren zu können".

chr

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