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Südtirol nutzt Satellitentechnik zur Erderkundung

(LPA) Bei der Erkundung und ständigen Beobachtung Südtirols soll auf die Satellitentechnik gesetzt werden. Dies ist keine Zukunftsmusik, sondern soll bereits innerhalb Oktober nächsten Jahres Realität sein. Über eine Bodenstation, die voraussichtlich auf dem Rittner Horn entstehen wird, werden die Daten der verschiedenen Erdbeobachtungssatelliten empfangen und in einer eigens einzurichtenden Stelle an der Europäischen Akademie ausgewertet.

Die Einsatzbereiche der Satelliten-Erderkundung sind vielfältig: Von der zentimetergenauen Errechnung von Schneehöhen und der Beobachtung des Eises der Gletscher über die Überwachung rutschgefährdeter Hänge bis hin zum Monitoring von Luftverschmutzung, Flächennutzung, landwirtschaftlicher Bewirtschaftung und geologischen Risikozonen reicht das Spektrum, das dank der Auswertung der Satellitenbilder und -daten abgedeckt werden kann.

Von diesem breiten Spektrum will nun auch Südtirol Gebrauch machen. Gemeinsam mit der Eurac und der Bremer Fuchs-Gruppe, dem führenden Raumfahrtunternehmen in Deutschland, wird das Land bis Herbst des kommenden Jahres die Grundlagen für die Nutzung der Satelliten-Erderkundung schaffen. Dies bedeutet nicht, dass ein eigener Satellit ins All geschossen wird. Vielmehr sollen die Daten der bereits existierenden rund 20 Erderkundungs-Satelliten über eine voraussichtlich auf dem Rittner Horn entstehende Antenne empfangen und zur Auswertung an ein Zentrum an der Eurac gesandt werden. Dort werden die Daten für die unterschiedlichsten Zwecke aufbereitet.

"Wir bemühen uns in den letzten Jahren verstärkt darum, neue Wege zu beschreiten und einen Schwerpunkt auf Forschung, Entwicklung und Innovation zu legen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder bei der heutigen Vorstellung des Projektes. Und dieses Projekt sei auch als Investition in die Zukunft zu verstehen. "Schließlich schaffen wir hier 15 bis 20 hochqualifizierte Arbeitsplätze, die von jungen, innovativen Südtiroler Wissenschaftlern besetzt werden können", so Durnwalder. In das selbe Horn stieß heute auch Durnwalders Stellvertreterin, Luisa Gnecchi: "Ich denke, dass Förderung von Innovation auch bedeutet, zukunftsträchtige Bereiche zu erschließen", so die Landesrätin.

Auch finanziell soll sich das Projekt - trotz der Investitionssumme von rund sechs Millionen Euro - rechnen: "Bisher mussten wir - um auf dem neuesten Stand zu sein - Satellitenbilder um teures Geld von außen zukaufen, in Zukunft können wir sie selber empfangen, auswerten und eventuell sogar an Nachbarregionen weiterverkaufen", erklärt Umweltlandesrat Michl Laimer. Und auch Manfred Fuchs, Kopf der Fuchs-Gruppe und gebürtiger Latscher, sieht dafür beste Chancen: "Südtirol hat dank der Vielfalt auf kleinstem Raum die besten Voraussetzungen, alle Anwendungsbereiche der Satelliten-Erderkundung zu testen und erfolgreich einzusetzen."

chr

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