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Geologen beraten über Risikomanagement für Sicherheit auf Straßen

LPA - Um „Hydrogeologisches Risikomanagement“ ging es heute, 16. September, bei der Geologentagung auf Schloss Maretsch in Bozen. Ziel war, wie Landeshauptmann Luis Durnwalder betonte, einen Erfahrungs-, Wissens- und Meinungsaustausch zwischen den Geologen und Techniker in Sachen Risikoanalyse und Schutzmaßnahmen anzuregen, damit auf den Straßen in Südtirol die größtmöglichste Sicherheit gegeben sei. In diesem Sinne werde auch ein Großteil des Budgets für den Straßenbau für Sicherheitsmaßnahmen ausgegeben, sagte Bautenlandesrat Florian Mussner bei der Tagung.

Naturgefahren wie Steinschlag oder Murenabgänge gibt es in Gebirgsländern wie Südtirol immer wieder. Bereits seit neun Jahren organisiert das Landesressort für Bauten einmal im Jahr eine Tagung, auf der sich Fachleute aus dem Bereich Geologie treffen und über diese Phänomene und Schutzmaßnahmen beraten. Bei der heurigen Tagung, die gemeinsam mit der Geologenkammer Trient/Südtirol organisiert wurde und an der rund 150 Fachleute teilgenommen haben, stand das Thema „Hydrogeologisches Risikomanagement“ im Mittelpunkt. Dabei wurden Antworten auf Fragen wie „Welche Gefahren gibt es?“, „Wie kann man Gefahrenpunkte definieren?“ und „Welche Sicherheitsvorkehrungen sind sinnvoll?“ gesucht.
Straßendienstabteilungsdirektor Paolo Montagner, Valentino Pagani und der Direktor des Landesamts für Geologie und Baustoffprüfung, Ludwig Nössing, stellten Baumaßnahmen zur Eindämmung des hydrologischen Risikos auf Südtiroler Straßen vor. Dabei wurde Bezug auf die von Steinschlag gefährdete Straße durchs Eggental genommen, die zwei Tunnel sichern sollen und die Brennerstaatstraße, auf der bei Atzwang eine Steinschlagschutzgalerie gebaut werden soll.
In der anschließenden Podiumsdiskussion von Geologen, Technikern, Juristen, Versicherungsfachleuten und Entscheidungsträgern beim Land bei der es in erster Linie um die juridische Verantwortung und den Versicherungsschutz ging, wurden drei Arten von Risiko voneinander abgegrenzt. Zum einen gebe es das kalkulierbare und somit klar messbare Risiko, dann das akzeptierbare Risiko, das zum Teil messbar sei und schließlich das Restrisiko, dass mit den Schlagwörtern „Schicksal“ oder „Vorsehung“ umschrieben wurde. „Diese Diskussion war für uns vor allem deshalb wichtig, weil es z.B. bei Steinschlag immer darum geht, auch einen Schuldigen ausfindig zu machen bzw. abzugrenzen inwieweit ein solcher vorhersehbar oder zu verhindern war“, erklärt Nössing, der Direktor des Landesamts für Geologie und Baustoffprüfung. „Die Juristen sehen aber unsere Arbeit und die Abgrenzung der Risiken ähnlich – ein Restrisiko bleibt, in einem Gebirgsland wie Südtirol trotz umfassender Schutzmaßnahmen immer bestehen, war man sich einig“, sagt Nössing. Einig waren sich die Fachleute auch darüber, dass die in den vergangnen Jahren durchgeführten Risikoanalysen, Monitorings und Schutzmaßnahmen im Straßenbau Wirkung gezeigt haben. Immerhin werden laut Landesrat Mussner rund 20 Millionen Euro pro Jahr allein für die Sicherheit auf den Straßen investiert.

SAN

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