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LR Berger: "Produktionssteigerung wegen Milchprämie sinnlos"

(LPA) Eine entscheidende Änderung für die Bauern wird derzeit in Rom in Sachen Milchprämie auf den Weg gebracht. Die Prämie soll nämlich nur noch auf die Quote berechnet werden und nicht – wie dies bisher der Fall war – zusätzlich auf die angelieferte Menge. "Das heißt im Klartext, dass alle Milchbauern die volle Prämie kassieren, auch wenn sie nicht bis zur Quotengrenze zu liefern imstande sind", erklärt dazu Landesrat Hans Berger.

Die Milchprämie ist mit der EU-Agrarreform eingeführt worden, um einen Ausgleich für die fehlende Milchpreisstützung und damit für fallende Milchpreise zu schaffen. Die Regelung in Italien sah bisher vor, dass sich die Prämie aus zwei Teilen zusammen setzt: zum ersten aus der so genannten Grundprämie, die sich auf die zugeteilte Milchquote stützt, und zum zweiten aus der Zusatzprämie, die wiederum anhand der im Rahmen der Quote gelieferten Milchmenge berechnet wird. "In der Praxis hatte dies zur Folge, dass Bauern nur dann die volle Prämie kassieren konnten, wenn sie imstande waren, tatsächlich so viel Milch anzuliefern, wie ihnen laut Quote zusteht", so Berger. Die Folge war ein italienweiter Anstieg der Milchmengen. "Allein in Südtirol hat die Regelung mit sich gebracht, dass die Milchmengen bisher um rund sechs Prozent über den im gleichen Zeitraum im Vorjahr produzierten liegen", so Berger.

Um dieser ungewollten Nebenwirkung der Prämienberechnung entgegen zu wirken, wurde bereits im Frühsommer ein Ministerialdekret auf den Weg gebracht, das die Milchprämien-Berechnung wesentlich vereinfacht. So soll die Prämie in Zukunft nur noch aus der Quoten-Grundprämie bestehen, unabhängig von der tatsächlich angelieferten Menge. "Damit können praktisch alle Bauern die volle Prämie bekommen, und zwar ohne auf Teufel komm raus Milch produzieren zu müssen", so Berger, der diese Maßnahme von Beginn an befürwortet hatte.

Und noch eine zweite Angst der Bauern fällt mit dieser Regelung weg: Das Jahr 2006 gilt laut EU-Agrarreform als Referenzjahr für die einheitliche Betriebsprämie, in die auch die Milchprämie einfließt. Das heißt: "Was immer die Bauern 2006 an Milchprämie kassieren, kassieren sie – in dieser Höhe eingefroren – bis 2013", so Berger. Hätte ein Bauer also im laufenden Milchwirtschaftsjahr aus welchen Gründen auch immer die volle Quote nicht ausschöpfen können, hätte sich dieses Minus durch all die Jahre bis 2013 durchgezogen.

Das Ministerialdekret, das diese Schwachstelle der bisherigen Prämienregelung beheben soll, ist nun in Rom auf technischer Ebene von allen anwesenden Regionenvertretern abgesegnet worden. "Das heißt, dass inhaltlich eigentlich alle Hürden aus dem Weg geräumt sind. Formell muss das Dekret allerdings erst von den politischen Vertretern von Staat und Regionen gutgeheißen, vom Minister unterzeichnet und danach veröffentlicht werden", so Berger.

chr

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