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Rinder: Südtirol bei BVD-Bekämpfung vorbildlich

(LPA) Vorbildfunktion hat Südtirol bei der Bekämpfung einer der laut Tierärzten "verlustbringendsten Krankheiten" in den Rinderställen, der Bovinen Viralen Diarrhoe, kurz: BVD. Dieser Viruskrankheit wird in Südtirol seit einigen Monaten mit einer neuen Methode nachgespürt. Auf Einladung von Landesrat Hans Berger haben sich Experten aus den Bundesländern Tirol und Salzburg sowie aus Wien, München und Trient in den vergangenen Tagen die Erfolge der Südtiroler Krankheitsbekämpfung vor Augen geführt.

Gemeinsam mit dem Bundesland Tirol ist Südtirol im Frühjahr mit einem revolutionären Konzept in die Bekämpfung der ansteckenden und daher für Rinder gefährlichen Viruserkrankung BVD gestartet. "Das Problem war bisher, dass man die Krankheit in der Routinediagnostik nur über Blut- oder Milchproben nachweisen konnte", erklärt dazu Landesrat Berger. Proben, die zwar regelmäßig aber doch nur einmal im Jahr flächendeckend gezogen werden. "Damit ist klar, dass ein infiziertes Tier bis zu einem Jahr Zeit hatte, andere Tiere im Stall oder auf der Weide mit dem BVD-Erreger anzustecken", so Berger.

Die neue Methode sieht nun vor, dass anstatt der Analyse der jährlichen Blutproben ein Knorpelstück auf das BVD-Virus untersucht wird. "Dieses nur drei Millimeter große Stück Knorpel fällt an, wenn ein Kalb mit einer Ohrmarke versehen wird", erklärt Ernst Stifter vom Landestierärztlichen Dienst. Wobei die EU vorschreibt, dass jedes Tier innerhalb von drei Wochen nach seiner Geburt eine Ohrmarke verpasst bekommen muss. "Damit sichern wir nicht nur eine flächendeckende Kontrolle, sondern können die BVD-Virus-positiven Tiere frühzeitig ausscheiden", so Stifter. Dies habe zur Folge, dass kaum Zeit bleibe, dass andere Tiere infiziert würden.

Die Ergebnisse der neuen Methode sind in den vergangenen beiden Tagen auf Einladung Bergers den Veterinärspitzen Österreichs, des Bundeslandes Salzburg und der Provinz Trient präsentiert worden. "Das Interesse an unserer Methode und an den entsprechenden Daten ist natürlich sehr groß", so Berger, der darauf hinweist, dass ein Erfahrungsaustausch über eine so gefährliche Krankheit für beide Seiten von Vorteil sei. "In diesem Fall haben Süd- und Nordtirol nach Aussagen der Kollegen aus den umliegenden Ländern aber wirklich Vorbildcharakter", so Berger, der auch betont, dass jeder Beitrag zur Verbesserung der Tiergesundheit auch ein Beitrag zur Lebensmittelsicherheit sei.

Entsprechend beeindruckt zeigten sich die Tierärzte über die Daten, die ihnen präsentiert wurden. Seit April dieses Jahres wende man in Südtirol den neuen BVD-Test an, habe bisher nicht weniger als 25.450 Tests im Labor analysiert und bereits 30 BVD-Dauervirusausscheider aussieben können, erklärt Stifter. "Wenn sich die Ergebnisse der ersten Monate bestätigen, dann können wir das BVD-Virus in unseren Ställen in den nächsten zwei bis drei Jahren nahezu ausrotten und damit den Schaden, den dieses Virus in unseren mehr als 9000 Rinder haltenden Betrieben verursacht, deutlich verringern", freut sich Landesrat Berger.

chr

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