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14. Dalai Lama in Bozen: Südtirols Autonomie als Modell

(LPA) Zum zweiten Mal hat heute (31. Juli) der 14. Dalai Lama, weltliches und geistige Oberhaupt der Tibeter, Bozen einen Besuch abgestattet. "Wir freuen uns sehr, Sie als Symbol der Hoffnung und Gerechtigkeit in Südtirol begrüßen zu dürfen", so Landeshauptmann Luis Durnwalder im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz mit dem Dalai Lama, "und hoffen, auch Ihnen etwas mitgeben zu können."

Empfang am Flughafen: Der Dalai Lama mit LH Durnwalder
Um 10.20 Uhr ist die Maschine des tibetischen Friedensnobelpreisträgers heute auf dem Bozner Flughafen gelandet. Mit einer freundschaftlichen Umarmung wurde er dort von Landeshauptmann Durnwalder empfangen. Er freue sich sehr, alte Freunde wiederzusehen, betonte der Dalai Lama, der nach seiner Ankunft in Bozen vom Landeshauptmann in die Stadt begleitet wurde, wo er gemeinsam mit Durnwalder im Hotel Laurin eine Pressekonferenz gegeben hat.

Wie der Landeshauptmann bei dieser Gelegenheit betonte, gebe es - trotz aller Unterschiede - eine Reihe von Gemeinsamkeiten zwischen Südtirol und Tibet. "Wir leben beide im Berggebiet und sind deshalb, wie alle Bergbewohner, ganz besonders in unserer Natur und Umwelt verwurzelt", so Durnwalder. Darüber hinaus eine Tibet und Südtirol das Schicksal, Minderheit in einem Staat zu sein. Und gerade hier könne Südtirol Hilfe für die Heimat des Dalai Lama sein, indem nämlich das Autonomiemodell studiert werden könne, das Südtirol Wohlstand und friedliches Zusammenleben beschert habe. "Wir sind uns durchaus bewusst, dass Südtirols Autonomiemodell nicht das einzige aber doch eines der Beispiele ist, die funktionieren", so der Landeshauptmann, "und zwar nicht als Eintagsfliege, sondern bereits seit Jahren."

Wie der Landeshauptmann weiter betonte, gehe es darum, einer Minderheit die Möglichkeit zur eigenständigen Entfaltung zu geben. "Die Minderheit muss sich in ihrer Sprache äußern und ihre Kultur leben können, ohne dass ihr eine andere Kultur übergestülpt wird." In Südtirol habe das Autonomiemodell dafür gesorgt, dass das - mitunter auch gewaltsame - Gegeneinander dem Dialog und Zusammenleben gewichen sei.

Diese Eigenschaft des Südtiroler Modells beeindrucken auch Tenzin Gyatso, den 14. Dalai Lama. Wie er im Rahmen der Pressekonferenz erklärte, zeige sich der Erfolg der Südtiroler Lösung nicht zuletzt in der politischen Stabilität, dem wirtschaftlichen Wohlstand und der geringen Arbeitslosigkeit. Man studiere bereits seit Jahren verschiedenste Autonomiemodelle weltweit, darunter auch dasjenige in Südtirol, das ein modernes und effizientes sei, um die Basis für lösungsorientierte Verhandlungen mit China zu legen. "China muss unsere kulturellen und ehtnischen Besonderheiten anerkennen und die besondere Umweltsituation respektieren, wenn es die Tibetfrage einer Lösung zuführen will", so der Dalai Lama heute in Bozen.

Nach der Pressekonferenz stand heute ein Essen mit der Landesregierung auf dem Programm, während der Dalai Lama morgen um 8.45 Uhr zu einer offiziellen Aussprache mit Landeshauptmann Durnwalder in dessen Amtssitz im Palais Widmann erwartet wird. Es wird dabei vor allem um Details der Südtiroler Autonomie gehen sowie um Projekte der Entwicklungszusammenarbeit Südtirols für die Exiltibeter in Nordindien.

chr

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