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Umfahrungsstraße St. Jakob-Steinmannwald eröffnet
LPA - Auf weniger Lärm, Abgase und Verkehr in ihrem Ort und eine bessere Verkehrsverbindung zu Bozen können sich die Bürger von St. Jakob freuen. Der rund 2,2 Kilometer lange Tunnel der Umfahrungsstraße von St. Jakob und Steinmannwald wurde heute, 2. Juli 2005, von Landeshauptmann Luis Durnwalder und Bautenlandesrat Florian Mussner eröffnet und von Bischof Wilhelm Egger gesegnet. Der Tunnel ist Teil der rund 3,5 Kilometer langen und rund 47 Millionen Euro teuren Umfahrungsstraße Umfahrung St. Jakob-Steinmannwald an der fünf Jahre gebaut wurde. Der neue Verkehrsweg wird um 13 Uhr für den Verkehr freigegeben.
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Der erste Teil der heute eröffneten rund 3,5 Kilometer langen Umfahrungsstraße verläuft vorwiegend im Tunnel. Im Norden beginnt die Umfahrung im Bereich des Pfarrhofes und endet nördlich von Steinmannwald. An den 2,23 Kilometer langen Tunnel der am Pfarrhof beginnt schließt bei der Sportzone Pfarrhof eine 217 Meter lange Unterflurstrecke an, die die neue Umfahrungsstraße an die Einsteinstraße in der Bozner Industriezone anbindet. Am Südende des Tunnels führt eine 800 Meter lange Strecke bis zum Straßenknoten Steinmannwald, der die Umfahrung mit der Staatsstraße und die Industriezone verbindet.
Bischof Wilhelm Egger segnete den neuen Verkehrsweg und brachte eine Bild des Heiligen Christopherus mit, das Landeshauptmann Durnwalder und Landesrat Mussner im Tunnel befestigten.
Sowohl Landeshauptmann Durnwalder als auch Landesrat Mussner bedankten sich bei allen, die bei der Planung und beim Bau des Tunnels mitgearbeitet haben. Den Baustellenarbeiten überreichten Durnwalder und Mussner eine Statue mit ihrer Schutzheiligen Barbara. In der Hauptbauzeit waren an die 120 Personen auf der Straßenbaustelle beschäftigt gewesen.
„Der Tunnel St. Jakob wurde im Sprengvortrieb aufgefahren“, erklärte der Direktor der Landesabteilung Tiefbau, Valentino Pagani. Weil die geologisch-geotechnischen Vorausstetzungen günstig waren, konnte der Tunnel pro Tag bis zu elf Meter vorgetrieben werden. Beim Tunnelbau kam die so genannte „Neue österreichische Tunnelbaumethode“ zum Einsatz. Bei dieser Bauart wird der Felsen, der den Tunnelhohlraum umgibt, durch einen Gebirgstragring zum tragenden Bauteil des Tunnels selbst gemacht. Für den eigentlichen Tunnel ist so lediglich ein schlanker Innenausbau notwendig. Kosten werden gespart, ohne dass die Tragsicherheit leidet. Das Ausbruchmaterial von dem rund 461.000 Kubikmeter anfielen und bei dem es sich hauptsächlich Quarzporphyr handelte, konnte nach einer Verarbeitung zum Teil verkauft und zum Teil direkt auf der Baustelle wieder verwendet werden. Für den Bau des Tunnels wurden 48.000 Kubikmeter Beton verbraucht. Gesichert wurde der Tunnel mit insgesamt 12.000 Ankern.
„Sicherheitstechnisch ist der Tunnel auf dem neuesten Stand – es gibt sogar mehr Sicherheitsvorkehrungen als vom Gesetz vorgeschrieben“, sagte Landesrat Mussner. Alle 500 Meter sind im Tunnel Pannenbuchten zu finden und alle 200 Meter gibt es Notruf- und Feuerlöschnischen. In der Mitte hat der Tunnel eine eigene Lüftungskaverne von der aus der 180 Meter lange Lüftungsstollen abzweigt. Zur Sicherheitsausstattung gehören auch der Tunnelfunk mit Verkehrsfunkempfang, GSM-Empfang, eine Verkehrserfassungsanlage und Fluchtwegorientierungshilfen.
Das zweite Baulos sieht die Fortsetzung der neuen Straßentrassierung in Richtung Süden vor. Sowohl Steinmannwald als auch Leifers sollen umfahren werden. Für Leifers ist ein rund drei Kilometer langer Umfahrungstunnel geplant, mit dessen Bau im kommenden Frühjahr begonnen werden soll.
Im Tunnel St. Jakob kann außerdem zu einem späteren Zeitpunkt eine unterirdische Kreuzung ausgebaut werden. Die Anschlüsse gibt es bereits. Von der Kreuzung ausgehend kann die Straße als Umfahrung von Bozen nach Norden hin fortgeführt werden.
SAN