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Vertrag für Kindergartenpersonal endgültig unter Dach und Fach
LPA - Den Kollektivvertrag für das Kindergartenpersonal haben Personallandesrat Thomas Widmann und die Landesräte für Schule, Otto Saurer, Luisa Gnecchi und Florian Mussner, heute Vormittag (Dienstag, 14. Juni) im Landhaus 8 in Bozen gemeinsam mit der Gewerkschaft für das Landespersonal GS, vertreten durch Ferdinanda Brasolin, und dem ASGB Landesbedienstete, vertreten durch Christine Staffler, endgültig unterzeichnet. Die Landesräte verwiesen auf die "vielen positiven Inhalte des Vertrages", der das Ergebnis von dreijährigen, schwierigen Verhandlungen sei. "Durch den Vertrag wird ein wichtiger Meilenstein zur Anerkennung der Bildungsleistung des Kindergartens gesetzt", erklärten die Landesräte bei der heutigen Vertragsunterzeichnung .
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Bis zum Jahr 2007 finden auch noch jene Fachkräfte, die eine zweijährige spezielle Ausbildung haben, Zugang zu diesem Berufsbild. Die Kindergärtnerin wird seit dem Studienjahr 2002/2003 ausschließlich an der Universität ausgebildet und beendet ihr Studium mit dem Laureat der Bildungswissenschaften. Im Übergangsweg werden bis 2009 auch die Fachkräfte mit dem Studium der Erziehungswissenschaften und der Pädagogik zum Berufsbild der Kindergärtnerin zugelassen, allerdings müssen sie sich im Laufe des Studiums auch mit der Frühpädagogik befasst haben. Die besoldungsmäßige Einstufung trägt der neuen Ausbildung Rechnung. Die pädagogischen Mitarbeiterinnen erhalten mit Ablauf vom 1. September 2004 die wirtschaftliche und rechtliche Behandlung der sechsten Funktionsebene. Die Kindergärtnerinnen mit Laureatsdiplom werden in die achte Funktionsebene eingestuft.
"Während der vergangenen zehn Jahre hat der Kindergarten dank der Frauen, die ihn geprägt haben, große Fortschritte gemacht. Die gesellschaftlichen Änderungen wie neue Familienstrukturen, die veränderte Rolle der Frau, ein neues Bildungsverständnis und der Blick auf das Kind zeigen Wirkung auf die Bildungsziele. Der Kindergarten musste sich profilieren und stetig weiterentwickeln. Diese innere Reform haben die Kindergärtnerinnen und Assistentinnen mit den bisher geltenden Zugangsvoraussetzungen und Ausbildungswegen getragen", mit diesen Worten bewerteten heute die Vertreter der Landesregierung die an den Kindergärten geleistete Arbeit, die durch den neuen Vertrag über eine besoldungsmäßige Neueinstufung Anerkennung gefunden habe:
Für die Kindergärtnerinnen mit dem Diplom der Befähigung zur erzieherischen Tätigkeit in der Vorschulstufe (Diplom der ursprünglichen Kindergärtnerinnenschule) und dem Reifediplom ist Folgendes vorgesehen:
- die Sonderergänzungszulage entspricht jener der Akademikerinnen (Funktionsebene VIII); - in der oberen Besoldungsstufe wird einmalig ein zusätzliches konventionelles Dienstalter von zwei Jahren zuerkannt;
- in der unteren Besoldungsstufe (bis acht Jahre) wird die Gehaltsentwicklung beschleunigt, d. h. die jeweilige Klasse und der Aufstieg in die obere Gehaltsstufe reifen jeweils nach eineinhalb statt nach zwei Jahren an;
- der Betrag der zweijährigen Vorrückungen in der oberen Besoldungsstufe entspricht jener der Akademikerinnen.
Für die pädagogischen Mitarbeiterinnen ohne staatliche Abschlussprüfung (Matura) wird Folgendes vorgesehen:
- die Sonderergänzungszulage entspricht jener der pädagogischen Mitarbeiterinnen mit staatlicher Abschlussprüfung (Funktionsebene VI);
- in der oberen Besoldungsstufe wird einmalig ein zusätzliches konventionelles Dienstalter von zwei Jahren zuerkannt;
- in der unteren Besoldungsstufe (bis 8 Jahre) wird die Gehaltsentwicklung beschleunigt, d. h. die jeweilige Klasse und der Aufstieg in die obere Gehaltsstufe reifen jeweils nach eineinhalb statt nach zwei Jahren an;
- der Betrag der zweijährigen Vorrückungen in der oberen Besoldungsstufe entspricht jener der pädagogischen Mitarbeiterinnen mit der staatlichen Abschlussprüfung (Matura).
Für die Überstundenvergütung und die individuelle Gehaltserhöhung ist die zugehörige Funktionsebene entscheidend, während für die Höhe der Leistungsprämien jene Funktionsebene ausschlaggebend ist, der die für den jeweiligen Zeitraum bezogene Sonderergänzungszulage entspricht. Die gehaltliche Aufbesserung ist an verpflichtende Fortbildung geknüpft. Für alle Bediensteten gilt die Verpflichtung, jährlich bis zu 30 Stunden Fortbildungsveranstaltungen zu besuchen. Ab dem Jahr 2009/2010 ist der Nachweis der Zweisprachigkeitsprüfung A bzw. B vorgeschrieben.
Die Aufgaben der Leiterin des Kindergartens haben in den letzten Jahren auch wesentliche Veränderungen erfahren. Der größeren Komplexität und der damit eingehenden Verantwortung wird durch die Zuerkennung einer Koordinierungszulage an das leitende freigestellte Personal der Kindergärten (Freistellung ab vier Abteilungen) ab dem Kindergartenjahr 2005/2006 Rechnung getragen.
Die Vertreter der Landesregierung hoben bei der heutigen Vertragsunterzeichnung im Landhaus 8 in Bozen hervor, dass die Verantwortlichen für den Kindergartenbereich klare Vorstellungen über das pädagogische Innenleben von Kindergärten und dessen Förderung hätten: "Es ist ihnen bewusst, dass all diesen Erwartungen nicht entsprochen werden konnte. Die Entwicklungen der Zukunft werden uns weiterhin herausfordern."
jw
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