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Wipptaler Hof im Volkskundemuseum in Dietenheim eröffnet
LPA - Der „Wipptaler Einhof“ ist das „jüngste“ Zuwachs im Freigelände des Volkskundemuseums. Landeshauptmann Luis Durnwalder selbst hat das geschichtsträchtige Gebäude heute, 23. Mai, eröffnet. „Nun können sich auch die Besucher ein Bild machen, wie Menschen vor gar nicht vielen Jahren im Wipptal und Oberpustertal gelebt haben. Gleichzeitig wurde ein Hof gerettet, den es in ein paar Jahren sicher nicht mehr gegeben hätte“, sagte Durnwalder. Der ehemalige Museumsdirektor Hans Grießmair hat den Wipptaler Einhof im Detail erklärt.
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Der Wipptaler Einhof ist das einzige Gehöft im Museum, das über elektrisches Licht, natürlich über Putz verlegt, sowie über fließendes Wasser und einen Sparherd verfügt. Diese Modernisierungen haben in der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts in den Südtiroler Bauernhäuser Einzug gehalten und vor allem das Leben der Bäuerinnen und Mägde erleichtert. „Das Museum will ganz bewusst den Gegensatz zu den anderen Bauernhäusern im Freigelände aufzeigen, die aus dem 16. und 17. Jahrhundert stammen, und deshalb Rauchküchen mit offenen Feuerstellen haben, den Brunnen vor dem Haus und keine andere Beleuchtung als Kerzen, Kienspäne oder Öllampen“, erklärte Alexa Untersulzner, die Direktorin des Volkskundemuseums. Während die anderen Höfe „begehbare Urkunden“ seien, in denen alles an seinem Platz bleiben sollte, könne man in diesem Hof mit Gruppen arbeiten, Ausstellungen veranstalten, Brot backen oder im Heu schlafen.
Der Bundwerkgiebel des Hofes stammt vom „Ruoner“ in Innerridnaun, der 2002 abgebrochen wurde. Grundherr dieses Hofes war das Hochstift Brixen. Im Theresianischen Kataster scheint auf, dass 1750 Michael Pruner und Katharina Hätzl die Bauern beim “Ruoner“ waren. Ihr Erbe, Matthias Pruner, hat dann 1781 Umbauarbeiten vornehmen lassen oder auch neu gebaut.
Grießmaier hat anlässlich der Hoferöffnung auch seinen neuen Museumsführer„Bewahrte Volkskultur“ vorgestellt. Dieser enthält viel von seinem profundes Wissen im Bereich der Volkskunde. Der Museumsführer gibt Einblick in die Geschichte und Gegenwart des Südtiroler Volkskundemuseums und umfasst die großen Bereiche der Volksreligiosität, Volkskultur sowie der bäuerlichen Lebens- und Arbeitswelt.
SAN