News 2015
Ladinische Sagen als Unesco-Kulturerbe: Treffen in St. Martin in Thurn
Die ladinischen Sagen sollen Unesco-Kulturerbe werden. Den Weg dahin haben Landesrat Alfreider und Regionalassessor Vallazza mit Professor Petrillo (Unitelma Rom) in St. Martin in Thurn vorgestellt.
Dolasila, die Gana von Puez, die Nachtigall vom Langkofel und viele mehr: Jahrtausende lang wurden die ladinischen Sagen weitererzählt – nun sollen sie zum Weltkulturerbe der Unesco werden. Dies sei wichtig für alle ladinischen Gemeinschaften nicht nur in Trentino-Südtirol, sondern auch für jene in Venetien, im Kanton Graubünden in der Schweiz und in Friaul Julisch-Venetien, unterstrich der Landesrat für ladinische Bildung und Kultur Daniel Alfreider am Freitag, 1. September bei der Vorstellung des Vorhabens gemeinsam mit dem Regionalassessor Manfred Vallazza und Professor Pier Luigi Petrillo in St. Martin in Thurn.
"Die ladinischen Sagen verbinden mehrere Alpenländer kulturell und sprachlich und sind so wertvolles Erbe", betonte Alfreider. "Durch das Vorhaben werden nicht nur die Sagen aufgewertet, sondern auch die ladinische Kultur und Sprache insgesamt, was von großer Bedeutung für unsere Minderheit ist, deshalb sollten wir gemeinsam dafür arbeiten", sagte Alfreider.
Für die finanzielle Unterstützung durch die Region Trentino-Südtirol sei gesorgt, sicherte der Regionalassessor für den Schutz und die Förderung der zimbrischen, der Fersentaler und der ladinischen Sprachminderheiten Vallazza zu: Das Vorhaben sei eine Herausforderung, aber mit der tatkräftigen Unterstützung der Jugend schaffbar.
Die Universität Unitelma in Rom konnte gewonnen werden, das Kandidaturverfahren zu koordinieren und bis Ende 2024 voranzutreiben. Professor Petrillo, Inhaber des Unesco-Lehrstuhls an Unitelma, erinnerte nochmals an die Kriterien, die die Unesco für die Einstufung als Weltkulturerbe (Konvention von Paris 2003) festgelegt hatte. Petrillo erklärte, wie der Prozess verlaufen sollte und betonte, dass es notwendig sei, weiterzuarbeiten, um das Vorhaben erfolgreich abzuschließen.
Die erste Aufgabe besteht darin, ein digitales Archiv des immateriellen kulturellen Erbes zu erstellen, um die Zeugnisse der kulturellen Vitalität und Produktivität der ladinischen Orte zu bewahren: in Literatur, bildender Kunst, Musik, kollektiver Vorstellungskraft und vielem mehr.
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san